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Er war einer der Gründungsväter Europas: Karl der Große hat die karolingische Renaissance eingeleitet. Eigentlich sei es ihm aber nur um die Legitimierung seiner Macht gegangen, meint Kunsthistoriker Michael Imhof.

Weil er in der DDR Interviews mit Punks publizierte, kam Gilbert Furian in den Cottbuser Knast. In der heutigen Gedenkstätte wird er nun in der Oper "Fidelio" mitsingen - um einen "großen Rucksack Bitterkeit" erleichtert.

Die Karrierefrau, die am Schreibtisch sitzt, oder das schamlose Zeigen von Terroropfern in Afrika - Sheryl Sandberg von Facebook und Pam Grossman von der Bildagentur Getty Image wollen solchen Klischeefotos etwas entgegensetzen. Sie haben die Datenbank "Lean In Collection" gegründet.

Mit der Hilfe der CIA wurde vor 60 Jahren die demokratisch gewählte Regierung in Guatemala weggeputscht. Es folgten Diktatur und Terror. Die Aufarbeitung wird noch lange dauern, aber eine Wahrheitskommission habe einen wichtigen Grundstein in diesem Prozesse gelegt, sagt Anika Oettler.

Müller-Doohms Biografie feiert anlässlich des 85. Geburtstags des Philosophen Jürgen Habermas den Intellektuellen, dessen Weg nicht geradlinig verlief. So brachte ihn eine Sprachstörung dazu, sich besonders für Kommunikation zu interessieren.

Wann immer er mit dem Rad fahre, setze er den Helm auf, sagt der Philosoph Konrad Paul Liessmann. Doch man könne mündige Menschen nicht zu ihrem Glück zwingen. Wir seien ohnehin umzingelt "von Maßnahmen, die alle unser Bestes wollen".

Die Romni Ceija Stojka überlebte drei KZs, in ihren letzten Lebensjahren schrieb und malte sie über die Schrecken in den Lagern und wurde eine der wichtigsten Stimmen der Minderheit. Jetzt ist in Berlin die Ausstellung "Sogar der Tod hat Angst vor Auschwitz" zu sehen.

Für den Schriftsteller Navid Kermani ist eine Vermittlung zwischen USA und Iran nicht nur ein Schlüssel für den Irak-Konflikt, sondern für die ganze Region. Alte Konfliktlinien hätten ein sunnitisch-schiitisches Gewand.

Weil man die Lager nicht "in den Weiten Sibiriens verstecken" konnte, waren die Arbeitsbedingungen in der DDR wohl ein bisschen weniger schlimm, "aber das Grundprinzip blieb erhalten", sagt Christian Sachse.

Bertolt Brecht hielt sich und seine Gedanken für aufhebenswert und schrieb deshalb zahlreiche Notizbücher mit Ideen und Einfällen voll. Die Herausgeber seiner Notizbücher finden: Hier zeigt sich der wahre Brecht.

Wo wird gekämpft? Wie ist die Lage der Flüchtlinge? Syriens Opposition nutzt immer öfter das Radio, um die Bevölkerung mit Informationen zu versorgen, berichtet Julia Tieke. Bisweilen retten die Sender damit Leben.

Musik komponieren, im Netz hochladen und am besten daran verdienen - das ist die Idee, die hinter dem Musik-Wiki steckt. Aber Mitinitiator Gunter Dueck ist schon für andere Ideen ausgelacht worden.

Inzwischen treten sogar Burschenschafter auf CSU-Linie aus dem Dachverband aus, berichtet Christian Becker, Gründer der "Burschenschafter gegen Neonazis". Tonangebend seien nun rechts stehende Sympathisanten von AfD und NPD.

Mit Frank Schirrmacher zu arbeiten sei wie ein "Leben auf Droge" gewesen, erinnert sich der Journalist Jens Jessen an seine Zeit bei der "FAZ". Der Mitherausgeber habe einen bestechenden Ideenreichtum "in die Bude gebracht".

Dass Kinder arbeiten, ist nicht das Problem, sagt Manfred Liebel - sondern dass sie dies unter ausbeuterischen Bedingungen tun. Statt für Verbote plädiert der Soziologe für Schutzgarantien und mehr Engagement gegen Armut.

Der Historiker Jens Ivo Engels hat die Geschichte der Korruption in den letzten 400 Jahre erforscht. Seine These: Man sollte nicht jede Kleinigkeit skandalisieren - denn ganz ohne Korruption kann eine eine Gesellschaft nicht funktionieren.

Der Schriftsteller Michael Ebmeyer sieht im deutschen Flaggenkult zur Fußball-Weltmeisterschaft einen Ausdruck des neuen Selbstverständnisses als Einwandererland - in den USA, Argentinien, Brasilien und Kanada sei das jedenfalls so.

Das diesjährige Richard-Strauss-Festival startet in Garmisch-Partenkirchen zum 150. Geburtstag des Komponisten. Brigitte Fassbaender leitet dieses Festival.

Sportlich und sportpolitisch steht uns eine interessante WM bevor, glaubt der Historiker Kay Schiller. Er hat eine Kulturgeschichte des Fußballs geschrieben, in der er sich auch mit einem Demokratieprozess der FIFA beschäftigt.

Erstmals gibt sich ein Computer so eloquent, dass er als menschlich intelligent definiert werden kann. Die Maschine hat den Turing Test bestanden. Der Test prüft, ob der Rechner ein unserem Gehirn gleichwertiges Denkvermögen hat.

Ein Computer hat sich erstmalig als Mensch ausgeben können. Die Frage, ob Maschinen jemals die Herrschaft über den Menschen anstreben könnte, sei keine absurde Idee, meint Paul Lukowicz.

Vor 20 Jahren wurde der Paragraf 175 abgeschafft, der Sex zwischen Männern unter Strafe stellte. Der "Fazit"-Moderator Jürgen Liebing und sein Ehemann sprechen über ihre Erinnerungen und heutige Erfahrungen.

New York verbreite das Gefühl, dass die Stadt wichtiger sei als man selbst, sagt die Dichterin Alice Notley über ihre Heimatstadt. Notleys Gedichte bilden die rasende Geschwindigkeit des Alltags in der Großstadt ab.

Gerade ist Wolfram Eilenberger mit dem Autorennationalteam aus Brasilien zurückgekehrt. Er und seine Kollegen haben Lesungen in den Armutsvierteln veranstaltet und gemerkt: Das Unbehagen gegenüber der WM überwiegt.

Der Zeichner und Schriftsteller Gerhard Seyfried sieht in den Donald Duck-Comics einen literarischen Wert, der viele Generationen in vielen Ländern beeinflusst habe. Die Comic-Figur existiert am Pfingstmontag seit 80 Jahren.