"The Messenger"

02.06.2010
Ein ehemaliger Irak-Soldat muss den Familien von Gefallenen die Todesnachrichten überbringen. In diesem Job sind keine Gefühle erlaubt. Als er sich in eine junge Witwe verliebt, ist der Konflikt mit dem Vorgesetzten vorprogrammiert.
USA 2009, Regie: Oren Moverman; Hauptdarsteller: Woody Harrelson, Ben Foster, Samantha Morton, 112 Minuten, ab 12 Jahre

Er hat im Irak gekämpft. Nun ist Sergeant Will Montgomery wieder zu Hause stationiert. Unter Anleitung von Captain Anthony Stone bekommt er eine heikle Aufgabe: Den Hinterbliebenen von im Irak gefallenen Soldaten die Nachricht vom Tode ihrer Ehemänner, Söhne, Väter mitzuteilen.

Immer wieder sehen wir in Oren Movermans Film die Szene, in der sie auf ein Haus zugehen, klingeln, vor der Tür warten – angespannt, mit militärisch durchgedrücktem Kreuz. Die Reaktionen der Angehörigen aus verschiedensten Milieus variieren: Von Zusammenbrüchen, erstickten Tränen bis hin zu Wutausbrüchen gegen die Überbringer der Todesbotschaft.

Die strikten Regeln der Standard Operating Procedure erlauben den beiden Todesboten jedoch kein Mitgefühl über die Beileidsnachricht hinaus zu zeigen. Berührungen der erschütterten Angehörigen sind streng verboten. Doch Moverman zeigt, wie bei Montgomery der Mensch durch die soldatische Fassade bricht. Als er versucht, einer jungen Witwe Unterstützung zu geben und sich sogar in sie verliebt, gerät er in Konflikt mit seinem Vorgesetzten.

"The Messenger" zeigt die Folgen eines auswärts geführten Krieges im eigenen Land. Er zeigt die Verluste und den Schmerz. Er zeigt, wie das Trauma zu Hause, in der Heimat, ankommt. Und er thematisiert den Schrecken, den die beiden Messenger im Irak erlebt haben. Man muss nicht an einen Kriegsschauplatz reisen, um vom Krieg zu erzählen.

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