"The International"

Von Hannelore Heider · 11.02.2009
In "The International" versuchen ein Interpol-Agent und eine New Yorker Staatsanwältin eine so undurchsichtige wie erfolgreiche internationale Bank zu Fall zu bringen. Der spannende Politthriller von Regisseur Tom Tykwer, der auf der Berlinale Weltpremiere hatte, bleibt allerdings hinter seinen selbst ernannten Vorbildern zurück.
USA/ Deutschland/ Großbritannien 2008, Regie: Tom Tykwer, Hauptdarsteller: Clive Owen, Naomi Watts, Armin Müller-Stahl, Ulrich Thomsen, Axel Milberg, 118 Minuten, ab 12 Jahren

Nach seinem Kassenerfolg "Das Parfüm" beweist Tom Tykwer, dass auch die Deutschen in dem bisher als Domäne der Amerikaner geltenden Genre des Politthrillers durchaus reüssieren können. Wenn das das Ziel dieser internationalen Großproduktion mit Stars aus Hollywood und Deutschland war, ist der Film ein Erfolg.

Über Strecken durchaus spannend und politisch erhellend, versuchen Interpol-Agent Louis Salinger (Clive Owen) und seine Kollegin von der New Yorker Staatsanwaltschaft Eleanor Whitman (Naomi Watts) eine so undurchsichtige wie erfolgreiche internationale Bank zu Fall zu bringen.

Ausgelöst durch unaufgeklärte Morde, sind die beiden Einzelkämpfer schmutzigen Geschäften auf der Spur, die die Bank mit Geld aus dem organisierten Verbrechen macht. Weshalb das Milliarden teure, riskante Waffendeals sein müssen und weshalb dafür immer wieder Menschen umgebracht werden, ist die Frage, die zur Lösung des Falles führt.

Die einzige Spur ist ein Profikiller, der über den ganzen Erdball gejagt wird. Es gibt also von Mailand bis Istanbul attraktive Schauplätze zuhauf und auch genug Steine, die den Helden des Filmes dabei in den Weg gelegt werden. Spektakulär ist eine wilde Schießerei im extra für den Film nachgebauten Guggenheim-Museum in New York.

Der Film verzichtet auf eine Lovestory, nicht aber auf kommentierende Hintergrundgespräche, wofür der deutsche Berater der internationalen Bank, routiniert (wie immer in solch einer Rolle) gespielt von Armin Müller-Stahl, zuständig ist. Gradlinig begleitet der Film die Ermittlungen, was ihn allerdings die fiebrige Spannung und absichtsvoll ausgelegten falschen Fährten kostet, für die das Genre eigentlich berühmt ist. Hier bleibt der Film hinter den von Tom Tykwer selbst genannten großen Vorbildern ebenso zurück wie hinter aktuellen Politthrillern der letzten Jahre wie "Syriana" oder "Michael Clayton".

Film-Homepage "The International"
Regisseur Tom Tykwer auf der Berlinale
Regisseur Tom Tykwer auf der Berlinale 2009© AP