The Final Cut auf DVD
Der amerikanische Schauspieler und einstige Stand up comedian Robin Williams hat in den letzten Jahren versucht, sein Image als Clown vom Dienst gründlich zu ändern. Nachdem er sein Talent in vielen Hollywood-Großproduktionen, die mehr auf Kinder zugeschnitten waren, verschwendet hatte, spielt er zunehmend wieder in kleineren, ambitionierten Projekten wie "One Hour Photo" oder "The Final Cut", der im Vorjahr auf der Berlinale zu sehen war. Dort ging der düstere Science Fiction Thriller unter und gelangte auch nie in die Kinos. Nun kommt Final Cut als DVD Premiere heraus.
Aus dem Film: "Lieber Kunde,
Willkommen bei der Zoe Tech Family….Sie haben eine richtige Entscheidung getroffen. Sie haben ein Zoe Implantat für ihr ungeborenes Kind erworben. Der Chip wird bei der Geburt ins Gehirn des Kindes implantiert und speichert alles, was in seinem Leben geschieht…Nie mehr müssen wundervolle Erinnerungen verblassen und dem Zahn der Zeit zum Opfer fallen."
Er gilt als der beste Cutter: Alan Hackman, Anfang 50, der diskret und vertrauensvoll aus einem ganzen Leben einen 60-minütigen Mitschnitt zaubert, der den Angehörigen dann bei der Beerdigung vorgespielt wird. Dabei wird natürlich das Leben der Verstorbenen durch geschickte Schnitte geglättet. Die Obsessionen, Fehltritte mitunter auch Verbrechen werden der Nachwelt nicht zugemutet. Und Hackman, der so distanziert und emotionslos wirkt, kann so den Toten Absolution erteilen. Das ganze hat der aus dem Libanon stammende Regisseur Omar Naim in einem zeitlosen Retrostil im 50er Jahre Look inszeniert, der bewusst Anleihen bei George Orwell nimmt. Das gefiel auch Hauptdarsteller Robin Williams.
Robin Williams: "Dahinter steckt die Idee, dass Überwachungssysteme immer weiter ausgebaut werden. Dazu kommen diese voyeuristischen Tendenzen, die sich in Amerika zunehmend ausbreiten. Wir haben all diese verfluchten Reality TV Shows. Menschen beobachten andere Menschen wie sie leben. Dann kommt bei der Idee dieses Zoe Chips dazu, das wäre der definitive Home Movie Film von der Geburt bis zum Tod…Es wäre schon sehr verrückt beispielsweise so einen Film aus der Perspektive meiner Mutter zu sehen. Aber das vertiefen wir nicht. Sogar Freud sagte, soweit sollte keiner gehen…"
Wie so oft in Autorenfilmen und Erstlingswerken verzettelt sich der Regisseur etwas mit seiner Geschichte und will zuviel. So stattet er den Cutter Alan Hackman mit einem Kindheitstrauma aus. Der glaubt, er habe als zwölfjähriger den Tod eines gleichaltrigen Jungen beim Spielen provoziert und fühlt sich seitdem schuldig. Auch der Handlungsstrang um eine Untergrundorganisation, die Hackman jagt, weil er Zugang zu brisantem Material hat, kann nicht wirklich überzeugen. Dennoch ist der Film nicht unoriginell und wurde auf der Berlinale im Vorjahr zu Unrecht verrissen. Gerade in seinen düsteren Momenten und dem kompromisslosen "Un-Happy-End" entfaltet der Film eine gewisse Sogkraft. Robin Williams beweist mit seiner stoischen, konzentrierten und minimalistischen Spielweise, dass er auch in ernsten Rollen sehr überzeugend sein kann. Wie gern spielt er aber dunkle Charaktere?
Robin Williams: "Die dunkle Seite und dieser Kontrast zwischen Objektivität und Subjektivität machten das Besonderer dieser Rolle aus. Ich weiß von mir selbst, dass ich eine sehr selektive Erinnerung habe. Meine Frau wird Ihnen bestätigen, dass ich mich an sehr Negatives in meinem Leben nicht mehr erinnere. Und jeder hat Schuldgefühle, die sehr mächtig sein können…"
Robin Williams ist kein Method Actor wie Marlon Brando oder Robert de Niro. Er muss auch während des Drehs abschalten, Witze reißen, Menschen wie Bush oder Rumsfeld imitieren. Das kann man auch in dem viel zu kurzen Interview mit ihm auf der DVD kurz beobachten. So ist "The Final Cut" als DVD leider nur spärlich ausgestattet, sogar die deutschen Untertitel fehlen bei der Originalfassung, aber gerade für Robin Williams Liebhaber ist der Film lohnenswert.
Willkommen bei der Zoe Tech Family….Sie haben eine richtige Entscheidung getroffen. Sie haben ein Zoe Implantat für ihr ungeborenes Kind erworben. Der Chip wird bei der Geburt ins Gehirn des Kindes implantiert und speichert alles, was in seinem Leben geschieht…Nie mehr müssen wundervolle Erinnerungen verblassen und dem Zahn der Zeit zum Opfer fallen."
Er gilt als der beste Cutter: Alan Hackman, Anfang 50, der diskret und vertrauensvoll aus einem ganzen Leben einen 60-minütigen Mitschnitt zaubert, der den Angehörigen dann bei der Beerdigung vorgespielt wird. Dabei wird natürlich das Leben der Verstorbenen durch geschickte Schnitte geglättet. Die Obsessionen, Fehltritte mitunter auch Verbrechen werden der Nachwelt nicht zugemutet. Und Hackman, der so distanziert und emotionslos wirkt, kann so den Toten Absolution erteilen. Das ganze hat der aus dem Libanon stammende Regisseur Omar Naim in einem zeitlosen Retrostil im 50er Jahre Look inszeniert, der bewusst Anleihen bei George Orwell nimmt. Das gefiel auch Hauptdarsteller Robin Williams.
Robin Williams: "Dahinter steckt die Idee, dass Überwachungssysteme immer weiter ausgebaut werden. Dazu kommen diese voyeuristischen Tendenzen, die sich in Amerika zunehmend ausbreiten. Wir haben all diese verfluchten Reality TV Shows. Menschen beobachten andere Menschen wie sie leben. Dann kommt bei der Idee dieses Zoe Chips dazu, das wäre der definitive Home Movie Film von der Geburt bis zum Tod…Es wäre schon sehr verrückt beispielsweise so einen Film aus der Perspektive meiner Mutter zu sehen. Aber das vertiefen wir nicht. Sogar Freud sagte, soweit sollte keiner gehen…"
Wie so oft in Autorenfilmen und Erstlingswerken verzettelt sich der Regisseur etwas mit seiner Geschichte und will zuviel. So stattet er den Cutter Alan Hackman mit einem Kindheitstrauma aus. Der glaubt, er habe als zwölfjähriger den Tod eines gleichaltrigen Jungen beim Spielen provoziert und fühlt sich seitdem schuldig. Auch der Handlungsstrang um eine Untergrundorganisation, die Hackman jagt, weil er Zugang zu brisantem Material hat, kann nicht wirklich überzeugen. Dennoch ist der Film nicht unoriginell und wurde auf der Berlinale im Vorjahr zu Unrecht verrissen. Gerade in seinen düsteren Momenten und dem kompromisslosen "Un-Happy-End" entfaltet der Film eine gewisse Sogkraft. Robin Williams beweist mit seiner stoischen, konzentrierten und minimalistischen Spielweise, dass er auch in ernsten Rollen sehr überzeugend sein kann. Wie gern spielt er aber dunkle Charaktere?
Robin Williams: "Die dunkle Seite und dieser Kontrast zwischen Objektivität und Subjektivität machten das Besonderer dieser Rolle aus. Ich weiß von mir selbst, dass ich eine sehr selektive Erinnerung habe. Meine Frau wird Ihnen bestätigen, dass ich mich an sehr Negatives in meinem Leben nicht mehr erinnere. Und jeder hat Schuldgefühle, die sehr mächtig sein können…"
Robin Williams ist kein Method Actor wie Marlon Brando oder Robert de Niro. Er muss auch während des Drehs abschalten, Witze reißen, Menschen wie Bush oder Rumsfeld imitieren. Das kann man auch in dem viel zu kurzen Interview mit ihm auf der DVD kurz beobachten. So ist "The Final Cut" als DVD leider nur spärlich ausgestattet, sogar die deutschen Untertitel fehlen bei der Originalfassung, aber gerade für Robin Williams Liebhaber ist der Film lohnenswert.