The Blind Boys of Alabama

02.12.2013
Sie sind die dienstälteste noch aktive Band der Welt, eine Legende des Gospel und ein wandelndes Museum der Musikgeschichte. 1939 wurden die Blind Boys of Alabama am Talladega Institute for the Negro Deaf and Blind gegründet, fünf Jahre später gingen sie das erste Mal auf Tour und seitdem sind sie unterwegs.
Sie haben 5 Grammys gewonnen, sie haben mit Musikern wie Tom Waits, Peter Gabriel und Lou Reed zusammen gearbeitet und sie sind vor Barack Obama genauso aufgetreten wie vor Martin Luther King. Kein Wunder also, dass diese alten Herren etwas zu erzählen haben, wenn sie heute auf die Bühne steigen.

Bei ihrem Auftritt beim Tanz - und Folkfest in Rudolstadt wurden sie gefeiert wie junge Popstars. Dabei geht es den Blind Boys of Alabama eigentlich um etwas ganz Anderes: In ihren Songs erzählen sie vor allem von ihrem tiefen Glauben und ihrer Dankbarkeit dafür, dass sie trotz ihrer Blindheit ein so reiches und erfülltes Leben führen durften. Wie sagt es Jimmy Carter, der 84-jährige Leadsänger der Blind Boys? "Gott hat uns ein Talent gegeben auf unseren Lebensweg. Und so lange ich noch stehen kann, werde ich dieses Talent mit den Menschen teilen."

Die Blind Boys Alabama stehen in der Tradition des mehrstimmigen Gospel- Satzgesangs, der die Melodien dramatisch kontrastiert. Dieser Stil, der in den schwarzen Kirchen des amerikanischen Südens weit verbreitet ist, wurde in den 30er und 40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts durch Gruppen wie das Golden Gate Quartett popularisiert und säkularisiert.

Im Laufe ihrer langen Karriere haben sich die Blind Boys of Alabama immer wieder auch anderen Genres zugewandt, wie zuletzt vor zwei Jahren auf dem Country-inspirierten Album "Take The High Road" an der Seite von Musikern wie Willie Nelson und Hank Williams Jr.



In Concert: The Blind Boys of Alabama
23. TFF Rudolstadt
Heinepark, Rudolstadt
Aufzeichnung vom 05.07.2013

The Blind Boys of Alabama:
Jimmy Carter, Gesang
Ricky McKinnie, Gesang
Benjamin Moore, Gesang
Joey Williams, Gitarre
Peter Levin, Keyboards
Benjamin Odom, Bass
Austin Moore, Schlagzeug

Moderation: Carsten Beyer