Tatort mit Heike Makatsch

Fortsetzung? Nein danke!

Tator - Heike Makatsch als Hauptkommissarin Ellen Berlinger (Sonntag, 28.03.2016)
Heike Makatsch als Hauptkommissarin Berlinger im Freiburger Tatort "Fünf Minuten im Himmel" © SWR-Pressestelle/Fotoredaktion
Von Matthias Dell · 29.03.2016
Trostloses Aufgesage von Informationen, eine - wie üblich - schlecht gelaunte Kommissarin: Heike Makatsch gelingt es im Event-Tatort "Fünf Minuten im Himmel" nicht, ihrer Figur Profil zu verleihen. Einzig ihr lässiger Berliner Schick ist innovativ. Weitere Folgen erscheinen aber nicht sehr wahrscheinlich.
Was lange währte, ist nicht gut geworden: Bereits 2014 war die Idee eines einmaligen "Event-Tatorts" in Freiburg mit Heike Makatsch für den Ostermontag verkündet worden. Herausgekommen ist nun "Fünf Minuten Himmel", eine Episode, die alles andere als besonders ereignisreich ist. Die Integration einer mit gewissem Glam behafteten Schauspielerin wie Heike Makatsch wirkt im Gegenteil wie die unoriginelle Variation des Lena-Odenthal-Standards.
Der Fall erschöpft sich in trostlosem Aufgesage von Informationen, die Makatschs Kommissarin von A nach B tragen muss und darüber jede Chance verpasst, ihrer Figur Profil zu verleihen. Hauptkommissarin Berlinger ist überdies sozial abständig und schlecht gelaunt, was weder etwas Besonderes ist (jeder "Tatort"-Kommissar, der auf sich aufmerksam machen will, verbreitet schlechte Laune), noch zu dem Understatement von Makatsch passt. Die Würgespiele der gelangweilten Jugend wirken albern und überflüssig, Milieus sind nicht zu erkennen.
So bleibt als Innovationsleistung des Einmal-"Tatort" der lässige Berliner Schick von Makatsch, die mit Joschka-Fischer-Gedächtnisturnschuhen durch Freiburgs Straßen spaziert. Eine Fortsetzung von Makatschs Engagement erschiene nach "Fünf Minuten Himmel" eher wie eine Drohung. Dagegen spricht nicht zuletzt, dass der verantwortliche SWR Freiburg in der Zwischenzeit als festen "Tatort"-Schauplatz in der Bodensee-Nachfolge eingeplant hat – mit Eva Löbau, Hans-Jochen Wagner und Harald Schmidt.
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