Tag gegen Lärm

Auch leise Töne können nervend sein

Eine Auswahl an Zahnarztinstrumenten.
Eine Auswahl an Zahnarzt-Instrumenten: Etliche davon hören sich beim Einsatz in der Mundhöhle ziemlich unangenehm an. © imago / Westend61
Brigitte Schulte-Fortkamp im Gespräch mit Vladimir Balzer und Axel Rahmlow · 29.04.2015
Einen Zahnarztbohrer hört wohl niemand gern. Und wer wohnt schon gern in einer Flugschneise? Trotzdem empfinden nicht alle Menschen die gleichen Geräusche als unangenehm, sagt die Akustikprofessorin Brigitte Schulte-Fortkamp.
"Lärm muss nicht unbedingt laut sein. Deswegen ist Lärm ja auch so definiert, dass es Schall ist, der stört", sagt die Wissenschaftlerin Brigitte Schulte-Fortkamp. Sie ist auch die Aktionsleiterin des heutigen "Tag gegen Lärm".
Menschen könnten ganz unterschiedliche Geräusche als Lärm empfinden. "Geräuschbewertung entsteht ja immer nur im Kontext und hat damit ja meistens auch Erfahrungshintergründe", so Schulte-Fortkamp.
Gesundheitsgefährdend ist "alles über 85 Dezibel"
Als unangenehm, disharmonisch oder als akustische Störungen könne natürlich auch empfunden werden, "wenn etwas nicht in eine Situation passt". Zudem hänge die Lärmempfindung davon ab, ob das Geräusch direkt am Ohr zu hören ist oder ob es sich im Raum verteilt.
Erwiesenermaßen gesundheitsgefährdend sei "alles über 85 Dezibel". Das entspreche etwa dem Fahrgeräusch eines Lkws oder lautem Geschrei. Arbeitgeber müssten ab diesem Wert Schallschutz bereitstellen. Aber auch leisere Töne könnten "enervierend" sein.
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