Szenen einer Familie aus Niederbayern

Mein Sohn der Nazi

Mann mit Faust
Nur gegenüber dem Dritten – dem Autor – entsteht noch Raum für Reflexion und Kommunikation. © imago/STPP
Von Reinhard Schneider · 09.06.2018
Was tut eine Mutter, deren Sohn zum Nazi wird? Was tut ein Sohn, dessen Mutter ihn nicht verstehen kann? Drastische Einblicke in das Leben einer Familie aus Niederbayern. Ein Feature-Klassiker.
Deutschland zu Beginn des Jahrtausends. Simon, ein 16-jähriger Rechtsradikaler auf einer Demonstration in Passau, schwenkt eine Reichskriegsflagge. Seine Mutter steht auf der anderen Seite mit einem Schild in der Hand "Nazis raus!". Die Gespräche mit der Mutter verlaufen immer nach demselben Muster: eingefahrene Eskalation, kein Raum für Entwicklungsmöglichkeiten. Nur gegenüber dem Dritten – dem Autor – entsteht noch Raum für Reflexion und Kommunikation.

Mein Sohn der Nazi
Szenen einer Familie aus Niederbayern
Von Reinhard Schneider
Regie: der Autor
Ton: Kaspar Wollheim
Produktion: SFB-ORB/ WDR 2000

Länge: 52'43

Reinhard Schneider, geboren 1952 in Gelsenkirchen, Werkzeugmacher und Magister der Theaterwissenschaften. Autor und Regisseur von Dokumentarfilmen und Hörfunkfeatures. "Mein Sohn, der Nazi" wurde mit dem Prix Italia 2001 ausgezeichnet. Weitere Stücke: "Manchmal könnte ich schreien" (DKultur 2012), "Die Zeit, die noch bleibt" (SWR/WDR 2015), "Wettstreit in Stein und Beton" (RBB 2015). Zuletzt: "Neun Stockwerke neues Deutschland – Über ein Haus in Gladbeck" (WDR/SWR 2017).
Der Autor Reinhard Schneider.
Der Autor Reinhard Schneider.© Foto: Privat