"Submarine"

Von Anke Leweke · 16.11.2011
Als Teenager hat man es nicht leicht, vor allem nicht Oliver Tate: Die Eltern zanken ständig und bei seiner Angebeteten hat er keine Chance. Das lang erwartete Regie-Debüt des Comedians Richard Ayoade.
An dieser Stelle könnte man jetzt ausrufen: Ach muss das sein, schon wieder ein Coming-of-Age-Film! Hat das Kino nicht auch noch andere Geschichten zu bieten? Aber hier geht es um mehr als die erste Liebe, um mehr als Zukunftsängste, um mehr als die ersten Schritte in die Erwachsenwelt.

Hier nimmt es ein Regisseur mit der Adoleszenz als Lebensgefühl ziemlich ernst. Umso komischer ist das Ergebnis. Schon der Titel "Submarine" ist mehr als treffend. Schließlich möchte man als sehr junger Mensch immer wieder untertauchen, verschwinden. Und schließlich nimmt man die Umgebung, die Welt der Erwachsenen, manchmal wie aus weiter Ferne wahr.

In genau diesen Zustand nimmt uns das Regiedebüt von Richard Ayoade mit. Das Gefühl, aus Zeit und Raum gefallen zu sein, ist in den Bildern von Anfang an präsent, da Ayoade auf chronologisches Erzählen verzichtet, und sein Film nicht in eine bestimmte Zeit einzuordnen ist. Er könnte heute, aber auch in den siebziger Jahren spielen.

Schauplatz ist ein kleines, regnerisches Küstenstädtchen in Wales. Hier folgen wir dem Pilzkopf tragenden Oliver Tate durch seinen Alltag, den er aus dem Off mit ironischer Distanz kommentiert. Ohnehin findet er Beziehungsprobleme der Eltern, die Konflikte der Erwachsenen, einigermaßen absurd. Und so ganz will man Ayoade nicht widersprechen.

Großbritannien / USA 2010. Regie: Richard Ayoade. Darsteller: Craig Roberts, Yasmin Paige, Sally Hawkins, Paddy Considine, Noah Taylor, Darren Evans, Osian Cai Dulais, Lily McCann, Otis Lloyd, Elinor Crawley. Ab 12 Jahren, 94 Minuten.

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