Studiozeit Hörspiel

lehrstück

Von Bertolt Brecht · 08.08.2006
Die Uraufführung unter Brechts Regie in der Baden-Badener Stadthalle am 28. Juli 1929 wurde zum Skandal und beendete die Ansiedlung der "Deutschen Kammermusik", des Festivals der zeitgenössischen Musikszene in der Kurstadt.
Während das am Vortag uraufgeführte Radiolehrstück "Lindberghflug" eine Symbiose von Mensch und Maschine feierte, stellte das zweite Lehrstück das Katastrophenpotenzial exemplarisch zur Debatte, das in allen fliegerischen Unternehmungen und in den Phantasmagorien des Fortschritts steckt.

"Meine Gedanken waren Maschinen und/Die Kämpfe um Geschwindigkeit", berichtet der abgestürzte Flieger: "Ich vergaß über den Kämpfen/Meinen Namen und mein Gesicht/Und über dem geschwinderen Aufbruch/Vergaß ich meines Aufbruchs Ziel". Ein Stück der Zeitdiagnose, das 1929 noch auf taube Ohren traf.

Chor: ars nova ensemble Berlin
Instrumentalisten: Bensmann-Saxophon-Quartett, Stefan Feurich (Schlagzeug), Ursula Meyer (Klavier)
Solisten: Christian Mücke, Jörg Gottschick, Frank Schwemmer, Kai-Uwe Fahnert und Jonathan de la Paz Zaens
Countertenor:Jörg Waschinski
Musikalische Leitung: Sabine Wüsthoff

Komposition: Carlos Fariñas
Regie: Frank-Patrick Steckel
Deutschlandfunk/BR/HR/Berliner Ensemble 2006

Dauer: 42’50"

Hinweis: Öffentliche Aufführung im Berliner Ensemble/Theater am Schiffbauerdamm, Bertolt-Brecht-Platz 1, Berlin,am 31. August, 20.00 Uhr

Bertolt Brecht (1898-1956),
deutscher Lyriker, Dramatiker und Theaterregisseur.