Studio 9 - Der Tag mit Götz Aly

Welche politische Verantwortung tragen wir in Syrien?

Porträtfoto des deutschen Historiker, Journalisten und Autors, Götz Aly
Der deutsche Historiker, Journalist und Autor, Götz Aly, aufgenommen am 15.03.2013 in Leipzig (Sachsen auf der Buchmesse. © picture alliance / dpa / Marc Tirl
Moderation: Anke Schaefer · 07.03.2018
Sollte der Westen in Syrien eingreifen? Was ist von der Reise der AfDler nach Damaskus zu halten? Und tragen auch Touristen eine politische Verantwortung, wenn sie in Länder reisen, in denen Menschenrechte verletzt werden? Diese Fragen erläutern wir mit dem Historiker Götz Aly.
Obwohl der UN-Sicherheitsrat eine 30-tägige Waffenruhe gefordert hat, wird in Ost-Ghouta und in anderen Gebieten Syriens gekämpft. Muss der Westen härter durchgreifen, fragen wir den Historiker Götz Aly. Und was ist davon zu halten, dass AfD-Bundestagsabgeordnete nach Damaskus reisen, um einen Mufti zu treffen, der Europa mit Selbstmordattentaten gedroht hat?
Über die Frage politischer Verantwortung geht es auch auf der Internationalen Tourismusbörse (ITB). Dort hat der türkische Außenminister Cavusoglu die Bundesregierung aufgefordert, die Reisehinweise für die Türkei zu entschärfen. Vor diesem Hintergrund diskutiert Aly die Frage, ob letztlich auch Touristen eine politische Verantwortung tragen, wenn sie in Länder reisen, in denen Menschenrechte verletzt werden.
Um das Recht ihre Religion auszuüben kämpft eine Augsburger Juristin: Sie will auch im Gerichtssaal ein Kopftuch tragen. Ob das gegen sie verhängte Kopftuchverbot rechtens ist, darüber verhandelt heute das Bayerische Verwaltungsgericht.
Die Frage, wie die EU auf Trumps Drohungen in der Handelspolitik reagieren sollte, diskutieren wir in der Sendung mit unserer Korrespondentin im Brüsseler Büro des Deutschlandradio, Bettina Klein.

Götz Aly ist Zeithistoriker, Politikwissenschaftler und Publizist. Bekannt wurde er vor allem durch seine Forschung und Bücher über die Zeit des Nationalsozialismus und über Antisemitismus des 19. und 20. Jahrhunderts. In seinem Buch "Unser Kampf. 1968 – ein irritierter Blick zurück" (S. Fischer Verlag, 2008) setzte sich der 1947 geborene Aly aber auch sehr kritisch mit der eigenen Generation auseinander: Während seines Studiums in West-Berlin war Aly selbst in der Studentenbewegung aktiv.

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