Streit um CO2-Zertifikate für den Luftverkehr

13.10.2011
Airlines, die auf EU-Flughäfen landen und starten, sollen ab dem kommenden Jahr Zertifikate für ihre CO2-Emissionen vorweisen müssen. Die USA und China haben gegen diese Pläne aus Brüssel geklagt. Der Grünen-Politiker Hermann Ott fordert die EU jedoch auf, unbedingt bei ihrem Vorhaben zu bleiben und sich mit ihrer Rolle als Vorreiter beim Klimaschutz zu behaupten.
Die EU müsse auch den Luftverkehr in den Emissionshandel ab dem 1. Januar 2012 einbeziehen, so wie es ursprünglich vorgesehen war, sagte Ott. Das sei "ein ganz wichtiges Stück der eigenen Klimagesetzgebung". Die Drohungen aus den USA, China und anderen Ländern seien zwar "ein großes Säbelrasseln", aber "auf der anderen Seite wird es am Ende gar nicht so heiß gegessen, wie es gekocht wird".

Ott betonte, die betroffenen Unternehmen könnten durch die neue Regelung sogar Gewinn machen: "Tatsache ist ja, dass auch der Emissionshandel, der in der Union schon etwas länger gilt, ja auch zu Mehreinnahmen für die Unternehmen geführt hat, weil sie eben einen großen Teil ihrer Zertifikate geschenkt bekamen. Das ist hier auch der Fall."

Eigentlich brauche man einen globalen Emissionshandel, räumte der klimapolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion ein. "Aber wenn man das Beste nicht erreichen kann, muss man das Zweitbeste nehmen und dieser globale Emissionshandel liegt tatsächlich in weiter Ferne." Die EU sei in dieser Frage Vorreiter, betonte Ott. "Da kann man wirklich auch mal wieder stolz sein auf die EU."

Das vollständige Interview können Sie bis mindestens zum 13.3. 2012 als MP3 in unserem Audio-on-demand-Angebot nachhören.