Sternstunde der Händel-Interpretation
Mord und Rachegelüste, gebremst durch Liebesinteressen, verworren, nicht logisch nachzuvollziehen, weil im Libretto zu bühnenwirksamer Handlung gewaltsam zusammengefügt. So wurden eben meist die Opern der Barockzeit aufgebaut, weil es vor allem um die Musik ging, mit der sich die umjubelten Solisten bravourös entfalten konnten. So geht es auch in Händels "Faramondo" zu, der mit einer überraschenden Lösung endet.
Händel komponierte den "Faramondo” in nur fünf Wochen zum Jahresende 1737. Nach dem 2. Akt musste er die Arbeit auch noch unterbrechen, um auf den Tod von Königin Caroline die Totenklage "The ways of Zion do mourn" zu schreiben. Das Libretto von Apostolo Zeno greift auf Episoden aus der französischen Frühgeschichte zurück, wie sie breit geschildert wird in La Calprenèdes pseudo-historischem Roman "Pharamond", 1670 erschienen. Pharamond war angeblich von 420 – 428 König der Franken. Händel benutzte eine umgearbeitete Version, deren Verfasser nicht bekannt ist.
Mit "Faramondo" wurde, nach gebührender Trauerzeit um die Königin, die Saison am King’s Theatre wiedereröffnet. Nach drei Jahren Covent Garden war Händel hierher zurückgekehrt und teilte sich die Auftragsarbeit mit Giovanni Battista Pescetti. Die Uraufführung fand am 3. Januar 1738 mit sechs Vorstellungen in Folge und einer weiteren am 16. Mai, kurz vor Ende der Saison statt.
Händel hat die Oper nie wieder auf den Spielplan gesetzt, und so verschwand sie vollkommen in der Versenkung. Der ”Faramondo" war nicht mehr zu hören bis zum 5. März 1976 im Landestheater Halle (Saale), in England erst 1981 in der Universität von Reading.
Es musste wohl erst ein Jubiläumsjahr kommen, damit auch diese Händel-Oper wieder Beachtung findet, wie hier in der äußerst gelungenen - wenn auch nur konzertanten - Aufführung in Lausanne.
Euroradio-Opernsaison 2008/09
Salle Métropole Lausanne
Aufzeichnung vom 8.3.2009
Georg Friedrich Händel
"Faramondo", Oper in drei Akten
Libretto: nach Apostolo Zeno
Max Emanuel Cencic, Countertenor - Faramondo
Sophie Karthäuser, Sopran - Clotilda
Marina de Liso, Alt - Rosimonda
Insung Sinn, Bass - Gustavo
Philippe Jaroussky, Countertenor - Adolfo
Xavier Sabata Corominas, Countertenor - Gernando
Fulvio Bettini, Bariton - Teobaldo
Teresa Nesci, Sopran - Childerico
Chor des italienisch-schweizerischen Rundfunks Lugano
I Barocchisti
Leitung: Diego Fasolis
nach dem 1. Akt ca. 21:05 Uhr Konzertpause mit Nachrichten
Mit "Faramondo" wurde, nach gebührender Trauerzeit um die Königin, die Saison am King’s Theatre wiedereröffnet. Nach drei Jahren Covent Garden war Händel hierher zurückgekehrt und teilte sich die Auftragsarbeit mit Giovanni Battista Pescetti. Die Uraufführung fand am 3. Januar 1738 mit sechs Vorstellungen in Folge und einer weiteren am 16. Mai, kurz vor Ende der Saison statt.
Händel hat die Oper nie wieder auf den Spielplan gesetzt, und so verschwand sie vollkommen in der Versenkung. Der ”Faramondo" war nicht mehr zu hören bis zum 5. März 1976 im Landestheater Halle (Saale), in England erst 1981 in der Universität von Reading.
Es musste wohl erst ein Jubiläumsjahr kommen, damit auch diese Händel-Oper wieder Beachtung findet, wie hier in der äußerst gelungenen - wenn auch nur konzertanten - Aufführung in Lausanne.
Euroradio-Opernsaison 2008/09
Salle Métropole Lausanne
Aufzeichnung vom 8.3.2009
Georg Friedrich Händel
"Faramondo", Oper in drei Akten
Libretto: nach Apostolo Zeno
Max Emanuel Cencic, Countertenor - Faramondo
Sophie Karthäuser, Sopran - Clotilda
Marina de Liso, Alt - Rosimonda
Insung Sinn, Bass - Gustavo
Philippe Jaroussky, Countertenor - Adolfo
Xavier Sabata Corominas, Countertenor - Gernando
Fulvio Bettini, Bariton - Teobaldo
Teresa Nesci, Sopran - Childerico
Chor des italienisch-schweizerischen Rundfunks Lugano
I Barocchisti
Leitung: Diego Fasolis
nach dem 1. Akt ca. 21:05 Uhr Konzertpause mit Nachrichten