Sternschnuppen

Leuchtender Staub am Himmel

Eine Sternschnuppe leuchtet am Nachthimmel über Halle/Saale (Sachsen-Anhalt) auf.
Eine Sternschnuppe leuchtet am Nachthimmel auf. © dpa / picture alliance / Hendrik Schmidt
Ansgar Greshake im Gespräch mit Anke Schaefer und Christopher Ricke · 11.08.2016
Bis zum 12. August regnet es Sternschnuppen. Ursache für das leuchtende Phänomen ist die Staubfahne des Kometen Swift-Tuttle. Warum es in diesem Jahr besonders stark auftritt, erklärt Ansgar Greshake, Kustos am Naturkundemuseum in Berlin.
Heute Abend sollte, wer dran glaubt, eine ganze Liste von Wünschen bereit halten, denn am Himmel ist ein wahrer Sternschnuppenregen zu bewundern. Bis zu 160 derartige Leuchterscheinungen werden bei guten Bedingungen in der Stunde zu sehen sein. Und das Himmelsspektakel werde in diesem Jahr besonders stark ausfallen, sagte Ansgar Greshake, Kustos der Meteoritensammlung am Museum für Naturkunde Berlin, im Deutschlandradio Kultur.
Verursacher dieses jedes Jahr im August wiederkehrenden Spektakels sind die Perseiden, ein jährlich in der ersten Augusthälfte wiederkehrender Meteorstrom, dessen Ursprung offenbar im namensgebenden Sternbild Perseus liegt. Und was wir am Himmel leuchten sehen, sind Partikel aus der Staubfahne des Kometen Swift-Tuttle. Greshake erläuterte:
"Wenn er der Sonne sehr nahe kommt, dann setzt er große Teile seiner Materie frei. Man muss sich das wie Sand vorstellen, der von einem fahrenden LKW herunterrieselt. Dabei entsteht eine Staubfahne. Und wenn die Erde sich durch diese Staubfahne bewegt – und das tut sie jedes Jahr so um den 12. August herum -, dann fallen diese kleinen Staubpartikel in die Erdatmosphäre."

Partikel rasen mit einer Geschwindigkeit von 200.000 km/h

Wobei "fallen" vermutlich stark untertrieben ist. Tatsächlich rasen die Partikel mit einer Geschwindigkeit von 200.000 Kilometern in der Stunde in die Atmosphäre. Dies verursacht das schöne Leuchten.
In diesem Jahr sollen besonders viele dieser Leuchtphänomene am Himmel zu sehen sein. Wie viele wir sehen, sei auch davon abhängig, "wie lange es her ist, das dieser Komet sonnennah war. Je kürzer der Abstand, desto mehr Staub ist da". Großen Einfluss nehme auch der Planet Jupiter, der größte des Sonnensystems, der alle zwölf Jahre mit seiner großen Gravitationskraft die Partikel besonders nahe an die Erde herandrücke. Eine solche Konstellation ist in diesem Jahr gegeben.
Informieren kann man sich über solche Phänomene derzeit in der Ausstellung "Kometen – Die Mission Rosetta" im Museum für Naturkunde in Berlin. Bis 24. Januar 2017.
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