Stephan Derrick und die BRD

Die heile Welt des Verbrechens

Der deutsche Schauspieler Horst Tappert als Kommissar Stefan Derrick in einer Filmszene mit seiner Pistole im Anschlag. Aufgenommen November 1977.
Schauspieler Horst Tappert als Kommissar Stefan Derrick. Aufgenommen 1977. © picture alliance / dpa / Istvan Bajzat
Von Rafael Jové · 10.08.2019
Die Krimireihe „Derrick“ war die erfolgreichste deutsche TV-Produktion aller Zeiten. Zwanzig Jahre nach der letzten Ausstrahlung lohnt sich ein Blick auf die kuriosen und düsteren Seiten der dort gezeichneten BRD.
Als Oberinspektor Stephan Derrick 1998 aus dem TV-Polizeidienst schied, tat er das als erfolgreichste deutsche Serienfigur aller Zeiten. Weltweit sah man dem melancholisch-spröden Ermittler gern dabei zu, wie er sich fast gewaltfrei gegen die omnipräsente menschliche Mordlust stemmte. Zwölf Jahre später wurde Hauptdarsteller Horst Tappert posthum als Mitglied der Waffen-SS enttarnt. Öffentlichkeit und Sender waren entsetzt, die TV-Reihe "Derrick" blieb fortan unwiederholt. Mit einigen Jahrzehnten Abstand und im Licht des wachsenden Interesses an den skurrilen und düsteren Seiten der "alten BRD" lohnt sich ein erneuter Blick in die Untiefen der Derrick-Welt.

Die heile Welt des Verbrechens
Stephan Derrick und die BRD
Von Rafael Jové
Regie: Rafael Jové
Mit: Rafael Jové
Ton: Martin Scholz
Produktion: RBB 2018
Länge: 54’30

Rafael Jové, geboren 1977 in Hamburg, lernte erst Mediengestalter Bild/Ton und studierte dann Medienkunst in Weimar. Er schreibt, fotografiert, legt Schallplatten auf, produziert Radiofeatures und freie Medienkunst, macht Aufführungen und Ausstellungen. Er lebt in Weimar. "Das Radio ist nicht Sibirien" (Bauhaus Universität Weimar/Radio Bremen 2011). Zuletzt: "Luthers Lebensräume – Eine Reise ins Reformationsgedenken" (RBB/NDR 2017).
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