"Statue of Limitations" erinnert an deutsche Kolonialgeschichte

Mit der zweiteiligen Bronze "Statue of Limitations" des Künstlers Kang Sunkoo erinnert das Humboldt Forum in Berlin an die bis heute nachwirkende Kolonialgeschichte Deutschlands. Der obere Teil der schwarz patinierten Bronzearbeit, die zusammen mit insgesamt 22 Metern Höhe der Form einer Flagge auf halbmast entspricht, wurde am Freitag im sogenannten Afrikaviertel der Hauptstadt eingeweiht. Der untere Teil befindet sich in der Treppenhalle des Humboldt Forums, das auch wegen seiner Präsentation zahlreicher Kunstwerke aus der Kolonialzeit umstritten ist. Der Titel ist angelehnt an den englischen Begriff "Statute of Limitations" für Verjährung. Der externe Teil steht auf einem bisher nach dem einstigen Reichskommissar für Deutsch-Westafrika, Gustav Nachtigal, benannten Platz. Geplant ist, den Ort nach Emily und Rudolf Duala Manga Bell umzubenennen, um ihre Rolle im Widerstand gegen die deutsche Kolonialherrschaft zu würdigen. "Die Geschichte des Ortes ändert sich nicht durch Umbenennung", sagte Kang Sunkoo, dessen Skulptur für zunächst sechs Monate dort stehen soll. Er wie zahlreiche andere Befürworter wünschen sich den Platz als dauerhaften Standort.