Stadtbenutzung

Den öffentlichen Raum erkunden

Ein junger Mensch liegt entspannt am Rand eines Hochhaus-Daches und genieß die Sonne, während gleich neben ihm eine perspektivisch beeindruckende Tiefe gähnt.
Warum nicht mal ein Sonnenbad auf dem Dach eines Hochhauses? Urban Explorer "benutzen" die Stadt auf originelle Weise. © Yiran Ding / Unsplash
Moderation: Martin Böttcher · 08.06.2019
Kann man eine Stadt benutzen? Als Ort von vielerlei Praktiken durchkreuzen sich im öffentlichen Raum zahllose Interessen - etwa bei der Eventproduktion, dem Urban Exploring oder den Alltagsbeobachtungen aus einem Café heraus.
Wie kompliziert es ist, auf alle Eventualitäten einzugehen, zeigt das Gespräch mit Moritz van Dülmen, dem Geschäftsführer der Berliner Kulturprojekte: Die sind auf Events im Stadtraum spezialisiert, müssen etwa bei diesjährigen Feierlichkeiten zu 30 Jahren Mauerfall Rücksicht nehmen – auf Sicherheitsabwägungen oder Fragen der Verkehrslenkung.

Verborgene Räume entdecken

Von solchen Zwängen lassen sich Urban Explorer dagegen nicht schrecken – sie erkunden Räume, die eigentlich niemand betreten soll: U-Bahn-Schächte oder Wolkenkratzer. Die jugendliche Präpotenz hat auch eine politische Note in Zeiten von Kommerzialisierung und Restriktion.
Der Kulturwissenschaftler und Journalist Andreas Bernard braucht für seine Alltagsminiaturen dagegen wenig Bewegung: Lydia Heller hat ihn in einem Café getroffen zum gemeinsamen Außenwelt-Beobachten. Und in San Francisco fördert die Stadt langsame Expansionen des Bürgersteigs – mit Parklets, die der Straße abgeknapst werden können, um Abhängen zu ermöglichen.
Mehr zum Thema