Sport und Patriotismus in den USA

Red, white and blue am Spielfeldrand

Der Quarterback der San Francisco 49ers, Colin Kaepernick, kniet während der Nationalhymne.
Der Quarterback der San Francisco 49ers, Colin Kaepernick, kniet während der Nationalhymne. © AP / Chris Carlson
Von Kerstin Zilm · 05.02.2017
Stars wie Beyoncé schmettern die US-Nationalhymne vor großen Sportereignissen wie dem Super Bowl und den Endspielen von Baseball- und Basketball Playoff-Serien. Die Diskussion kann hitzig werden, wenn jemand in prominenter Position diesem Ritual nicht folgt.
Als der Profi-Footballer Colin Kaepernick von den San Francisco 49ers während der Nationalhymne aus Protest gegen Rassismus und Polizeibrutalität auf der Bank sitzen blieb, löste das eine Kontroverse aus, die selbst den Präsidentschaftswahlkampf erreichte. War die Geste unpatriotisch oder nutzte Kaepernick vielmehr sein durch die US-Verfassung garantiertes Recht auf Meinungsfreiheit auf höchst patriotische Weise?

Verbindung zwischen Sport und Patriotismus

Nationalflagge und Hymne sind so etwas wie heilig in den USA. Sie sind gleichzeitig untrennbar mit Sport verbunden. In allen großen Sportarten der USA wird vor jedem Spiel die Hymne gespielt und erwartet, dass sowohl Zuschauer wie Athleten dafür aufstehen und ihre Hand aufs Herz legen. Bei Top-Begegnungen fliegen Militär-Kampfjets in der Halbzeit übers Stadion.
Das Pentagon zahlte Profiteams fast sieben Millionen Dollar Steuergelder, damit sie am Rand von Spielen aktive Militärs und Kriegsveteranen ehren. Navy und Army haben ihre eigenen College-Footballmannschaften. Die Liste der Verbindung zwischen Sport und Patriotismus in den USA ist endlos.