"Soul of a Woman"

Posthumes Album von Sharon Jones

Sharon Jones
US-Soulsängerin Sharon Jones im Juli 2012 in Spanien © picture alliance/dpa/Foto: Javier Etxezarreta
Gabriel Roth im Gespräch mit Martin Böttcher · 15.11.2017
Vor einem Jahr ist die US-amerikanische Soulsängerin Sharon Jones gestorben. Vor ihrem Tod hatte sie noch das Album "Soul of a Woman" aufgenommen, das jetzt erscheint. Wir haben mit dem Musikproduzentin Gabe Roth darüber gesprochen.
"Soul of a Woman", das postume Album von Sharon Jones, ist exakt ein Jahr nach dem Tod der Sängerin erschienen. In der fertigen Form konnte die Künstlerin das Album nicht mehr hören, aber Teile davon kannte sie bereits, sagte der US-amerikanische Musikproduzent Gabriel Roth im Deutschlandfunk Kultur.
"Die Platte war zum Zeitpunkt ihres Todes noch nicht fertig, darum konnte Sharon die fertigen Abmischungen nicht hören. Aber klar, die Rohmischungen kannte sie, wir haben ja gemeinsam noch an dem Album gearbeitet."

Aufnahmen zwischen Auftritten und Behandlungen

Die Songs, die fast alle live aufgenommen worden sind, seien zwei Jahre vor dem Tod von Sharon Jones zwischen ihren Auftritten und ihren Behandlungen geschrieben und eingespielt worden, sagte Roth.
"Eigentlich immer, wenn es Sharon gut genug ging, kam sie ins Studio, und wir haben daran gearbeitet. So krank sie war, so wurde doch ihre Stimme immer stärker. Sie hat tatsächlich immer besser gesungen, bis zu ihrem Ende. Aber sie ist eben auch nur ins Studio gekommen, wenn sie sich stark gefühlt hat."

Sharon Jones war berühmt für ihre Treffsicherheit. Sie tat nicht nur so, als sei sie eine Soulsängerin aus den 60ern, sie hörte sich auch ziemlich exakt so an.
So habe Jones nie versucht, etwas nachzuahmen, sagte Roth. "Was sie gemacht hat, entsprang ihrer natürlichen Begabung und der ihrer Band, der Dap-Kings: Die Musik zu machen, mit der wir aufgewachsen sind, und die wir lieben. Und wie die meisten großen Soulsänger hat auch sie von früher Kindheit an im Gospelchor ihrer Kirche gesungen."
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