"Freude unter die Menschen bringen"
11:11 Minuten
Gespräch mit Oliver Schwesig · 28.03.2019
Der Soul erlebt eine Renaissance. Das liegt auch an dem amerikanischen Sänger Lee Fields, der seit den 60er-Jahren präsent ist. Er hat nichts von seiner stimmlichen Rauheit verloren, mit der er das große Thema seines neuen Albums umreißt: die Liebe.
Lee Fields hat Soul-Geschichte geschrieben: Mit Sharon Jones und Charles Bradley ist er musikalisch groß geworden. Diese Freunde sind inzwischen gestorben und Lee fühlt, dass er dieses Erbe weiterträgt: "Gott hat mich hier her gebracht, und ich soll nicht nur Platten veröffentlichen, sondern vor allem Freude unter die Menschen bringen. Und so trage ich das Erbe weiter. Beide waren für mich wie eine Schwester und wie ein Bruder für mich."
Mit dem Soul durch die Zeiten
Der Soul habe sich verändert, weil sich die Welt verändert habe, sagt Fields. Im Soul gehe es immer um das Hier und das Jetzt: "Soul ist immer eine Momentaufnahme." Dem Sänger geht es um die Beruhigung der Seele. "Dafür ist Soul da." Man müsse sich an den kleinen Dingen des Lebens freuen. Und an der Liebe. Field ist davon überzeugt: "Wenn man die Liebe verliert, verliert man auch die Orientierung im Leben."
Gottes Liebe
Fields Thema ist auch der Glaube. Aber nicht ein spezieller. Er habe eine universelle Spiritualität im Blick – es ist ein Glaube, der meint, dass man seinen Nächsten lieben solle; ein Glaube, der Vertrauen in Gott schaffe, egal welchen Namen dieser trägt.
Im Deutschlandfunk Kultur singt Lee Fields live den Titelsong: It rains love.
Lee Fields mit Gitarristen Arthur Romijn, der ihn im Studio begleitet hat.© Deutschlandradio
