Sondersendung zur Berlinale

Kontakte knüpfen bis zum Umfallen

30:56 Minuten
Film-Still aus "Bloody Nose, empty Pockets": Schlafender in einer Bar.
Nein, dies ist keine Aufnahme von einer Berlinale-Feier, sondern ein Bild aus dem Berlinale-Film "Bloody Nose, Empty Pockets". © Department of Motion Pictures / Berlinale
Moderation: Christine Watty · 27.02.2020
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Die Berlinale ist für Filmemacher eine Kontaktbörse. Aber es gibt auch viel zu entdecken: "Eichwald MdB"-Drehbuchautor Stefan Stuckmann schildert uns seine Eindrücke. Außerdem: die Filme "FREM", "Welcome to Chechnya" und "Bloody Nose, Empty Pockets".
Wie erlebt eigentlich ein Drehbuchautor ein großes Filmfestival wie die Berlinale? Wir haben Stefan Stuckmann ("Eichwald, MdB", "Heute-Show") an den Potsdamer Platz in Berlin geschickt, um dort die Internationalen Filmfestspiele von Berlin auf sich wirken zu lassen.
Er berichtet uns unter anderem von der Welt der Serien, die auf dem Festival ebenfalls gezeigt werden. Und er hat sich für uns den vermeintlichen Dokumentarfilm "Bloody Nose, Empty Pockets" angesehen: Darin geht es um eine Bar in Las Vegas am Vorabend ihrer Schließung – das trinkfeste Stammpersonal erscheint in Massen. Einziger Haken: Die Bar steht in Wirklichkeit in New Orleans und das Publikum ist gecastet. Mit welchem Blick sieht ein Drehbuchautor ein solches experimentelles Setting, das letzten Endes nur so tut, als es sei es dokumentarisch?

Experimentalfilm über die Antarktis

Außerdem erklärt Redakteur Thomas Groh uns, was es mit Viera Čákanyovás ziemlich avantgardistischem, aber sehr sehenswertem Experimentalfilm "FREM" auf sich hat, der in der Antarktis gedreht wurde.
Und wir sprechen mit dem Filmemacher und Journalisten David France, der seine neueste Arbeit vorstellt: "Welcome to Chechnya" ist ein intensiver Dokumentarfilm über die bedrückende Situation queerer Menschen in Tschetschenien, die dort Gewalt, Folter und Mord ausgesetzt sind. Im Mittelpunkt des Films steht dabei die "Rainbow Railroad": Russische Aktivistinnen und Aktivisten helfen möglichst vielen queeren Menschen bei der Flucht ins sicherere Ausland.
Aus technologischer Sicht interessant an dem Film: Die flüchtenden Menschen sind zwar allesamt mit einem Gesicht zu sehen – doch handelt es sich dabei um digitale Masken, die ähnlich wie sogenannte "Deepfakes" übergestülpt werden. Unter anderem darüber sprechen wir mit David France.
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