Sommerreihe

Auch das Schwarze Meer ist blau

Luftaufnahme der Halligen Gröde-Apelland und Habel im Wattenmeer vor der Nordseeküste von Schleswig-Holstein.
Egal ob "Meer" oder "See": Blau erscheint uns die Nordsee - hier zwei Halligen vor Schleswig-Holstein - auf jeden Fall. © picture alliance / dpa / Carsten Rehder
Moderation: Matthias Hanselmann und Hanns Ostermann · 14.08.2014
Ein Meerschweinchen ist kein "Seeschweinchen", ein Seemann kein "Meermann". Warum das so ist und wie die Namen der Meere entstanden, erzählt der Germanist und Meer-Liebhaber Rolf-Bernhard Essig.
Dies und manch andere Geheimnisse der Weltmeere - von denen es laut heutigen Geografen nur drei "echte" geben soll: Pazifik, Atlantik und Indischer Ozean - haben Essig, Sohn eines Seemannes, von Kind an interessiert und fasziniert. Zum Beispiele die Frage, warum das Maramarameer genau diesen Namen trägt. Er leite sich offensichtlich von "Marmor" ab - denn im Marmarameer, das die Verbindung zwischen Schwarzem Meer und Ägäis bildet, gebe es eine Insel mit Marmorbrüchen.
Die Namen der Meere seien manchmal jedoch irreführend: "Rotes Meer oder Schwarzes Meer bezieht sich durchaus nicht auf die Farbe. Vielmehr ist wahrscheinlich, das schon die alten Griechen mit den Farben die geografische Lage ausdrücken wollten." So stehe "Schwarz" für Norden und "Rot" für Süden.
"Mensch, da ist was, das ist flüssig, sieht auch aus wie ein See"
Und der "Pazifik" ist durchaus nicht immer ruhig. Der Seefahrer und Entdecker Fernando Magellan erlebte den Ozean friedlich wie ein Lämmchen - und gab ihm daraufhin seinen Namen, nicht ahnend, dass er ihm sehr bald auch sein wildes Gesicht zeigen würde.
Und warum wird das Meer auch als "See" bezeichnet? "Im Ursprung bezeichneten beide Begriffe eigentlich Binnengewässer", sagt Essig. "Und als man dann irgendwann an die Küste kam und sah, 'Mensch, da ist was, das ist flüssig, sieht auch aus wie ein See', da hat man das auch See genannt - oder eben Meer."
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