Solisten der Berliner Philharmoniker

Ur-Instrumente der Menschheit

Die Harfenistin Marie-Pierre Langlamet
Die Harfenistin Marie-Pierre Langlamet © Monika Rittershaus/BPhO
06.12.2015
Flöte und Harfe gehören zu den Ur-Instrumenten der Menschheit. Nirgendwo sonst wurde dieses Paar so gefeiert wie in der französischen Musik. Als Dritte im Bunde taucht in diesem Kammerkonzert der Berliner Philharmoniker die Bratsche auf.
"Das größte Streichquartett der Welt": Mit diesen Worten bezeichnete Sir Simon Rattle die Berliner Philharmoniker, noch bevor er deren Chefdirigent wurde. Das Bonmot fiel ausgerechnet im Umfeld einer Aufführung der gigantomanisch besetzten "Gurre-Lieder" von Arnold Schönberg – ein Lob für die kammermusikalische Transparenz, mit der die Philharmoniker die Schönbergschen Klangvisionen ausstatteten. Deren damaliger Chefdirigent Claudio Abbado achtete besonders darauf, dass sich die Musiker beim Spiel gegenseitig zuhören und nahm dafür auch eine Schwächung der eigenen Maestro-Rolle in Kauf.
So gerne sich die Berliner Philharmoniker mit all ihren instrumentalen Kräften präsentieren, so sehr legen sie Wert auf Kammermusik, die sie im hauseigenen Kammermusiksaal in den unterschiedlichsten Konstellationen präsentieren. Die vier sehr eigenen Werke dieses Konzerts haben miteinander gemeinsam, dass in allen jeweils (mindestens) eine Bratsche erscheint, und doch steht, eingerahmt von zwei Werken der deutschen Tradition, das französische "Traumpaar" Flöte und Harfe im Mittelpunkt. Marie-Pierre Langlamet, philharmonische Solo-Harfenistin, und Emmanuel Pahud, philharmonischer Solo-Flötist sind als französisch-schweizerisches Duo schon oft gemeinsam aufgetreten und werden auch diesem Abend den Hauch französischer Eleganz verleihen, ohne den weder Debussy noch Ravel denkbar sind. Den Bratschen-Hauptpart übernimmt als Gast der französische Viola-Virtuose Antoine Tamestit.
Philharmonie Berlin, Kammermusiksaal
Aufzeichnung vom 2. Dezember 2015
Ludwig van Beethoven
Serenade D-Dur op. 25 (bearbeitet für Flöte, Violine und Harfe)
Claude Debussy
Sonate für Flöte, Viola und Harfe
Maurice Ravel
Sonatine für Klavier (bearbeitet für Flöte, Viola und Harfe von Carlos Salzedo)
Johannes Brahms
Quintett für zwei Violinen, zwei Violen und Violoncello G-Dur op. 111
Antoine Tamestit, Viola
Solisten der Berliner Philharmoniker:
Emmanuel Pahud, Flöte
Marie-Pierre Langlamet, Harfe
Daishin Kashimoto und Maja Avramović, Violinen
Micha Afkham, Viola
Stephan Koncz, Violoncello