"So authentisch wie möglich"

18.10.2012
Der Autor und Filmregisseur Heinrich Breloer hat den verstorbenen Fernsehautor Wolfgang Menge für dessen Mut bewundert, "Wirklichkeitsspiele zu veranstalten". Im Deutschlandradio Kultur sagte Breloer, er habe sehr viel von Menge gelernt: "Er hat es auf eine wunderbare Weise verstanden, Alltagsgeschichten ins Fernsehen zu holen."
So verwies Breloer auf den Film "Millionenspiel". Obwohl es mehr als 40 Jahre her sei, seien die Bilder "in unserem Kopf geblieben". Menge habe in dem Film auf geschickte Weise erzählt, wie das Medium Fernsehen unter dem Quotendruck heruntergewirtschaftet und eine Mörderjagd live übertragen werde. Die Zuschauer hätten geglaubt, es handle sich um ein neues Fernsehspiel und sich als Jäger oder Opfer gemeldet, um Geld zu verdienen. "Das war eine Art, die er draufhatte, das so authentisch wie möglich zu erzählen", sagte Breloer. Auch das Dokumentarspiel "Smog" von 1973 sei "sehr hellsichtig" gewesen. "Das sind sehr mutige Entscheidungen gewesen, eine Sache auf die Spitze zu treiben."

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