"Slumdog Millionär"

18.03.2009
"Slumdog Millionaire" wurde vor kurzem mit acht Oscars prämiert, und das zu Recht, wie Jörg Taszman findet. Durchaus ernste Themen wie Gewalt und Armut setzt der Film in Bollywood-Manier in Szene und packt seine Zuschauer mit einem mitreißenden Finale.
Großbritannien / USA 2008. Regie: Danny Boyle. Darsteller: Dev Patel, Anil Kapoor, Madhur Mittal, Freida Pinto, Irrfan Khan, Saurabh Shukla, Mia Drake, Sanchita Choudhary, Ankur Vikal. Länge: 120 Minuten

Danny Boyle, der seine Karriere mit "Trainspotting" so furios begann, hat nun endlich wieder einmal einen originellen wie hervorragenden Film gedreht, der bei den Oscars verdient absahnte. Die Geschichte um Jamal, einen jungen Mann aus den Slums von Mumbai, der es bei der indischen Variante von "Wer wird Millionär" bis zum Hauptgewinn schafft, hat viel mehr als nur märchenhaften Charme. Raffiniert geschnitten und erzählt, mag das ein westlicher Blick auf Indien sein, aber doch erfährt man viel über das Land, seine großen Widersprüche und Faszination.

Danny Boyle erzählt durchaus von so ernsten Themen wie religiöser Gewalt, Folter in Polizeihaft, lokalen Gangstern und Frauen, die keine Rechte haben, verpackt das aber geschickt in ein mitreißendes Bollywood-Finale. "Slumdog Millionaire" ist viel mehr als nur ein " feel good movie". Es ist vor allem ein herausragender Film jenseits von Hollywood, der seine Zuschauer ebenso packt wie rührt und dabei nie unterschätzt.

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