Sicherheitsexperte verteidigt US-Angriffe im Jemen

Thomas Wandinger, Oberst der Reserve und Leiter des Instituts für Politik und Internationale Studien in München, hat den Kampf der USA gegen das Terrornetzwerk El Kaida im Jemen verteidigt.
Durch "chirurgische Drohneneinsätze" gegen den Führungsnachwuchs der Terroristen sei die Organisation getroffen und der Wille ihrer Anhänger deutlich geschwächt worden, "sich in der El Kaida nach oben zu arbeiten", sagte Wandinger im Deutschlandradio Kultur.

Mittel und Maßnahmen des Kampfes der USA gegen El Kaida im Jemen seien sicherlich auch aus menschenrechtlichen Gesichtspunkten zu kritisieren. Es sei aber richtig, dass die Amerikaner die Konfrontation suchten, denn allein durch Armutsbekämpfung und Integrationsprogramme könne man dem islamistischen Terrorismus nicht mehr Herr werden, sagte Wandinger.

Durch ein mögliches Bündnis zwischen El Kaida im Jemen und anderen islamistischen Gruppierungen in Somalia drohe "eine Sandwichsituation für den internationalen Seeverkehr, der dann von zwei Fronten (…) bedroht werden kann", warnte Wandinger Dadurch könne es zu einer langfristigen Bedrohung durch Piraterie, aber auch zu einem Kollabieren der Staaten an den Haupthandelswegen der Europäer nach Südostasien kommen.

Insofern seien die amerikanischen Angriffe gegen El Kaida, auch wenn das nicht offen ausgesprochen werde, "ein Teil (…) europäischer Sicherheitsinteressen", so Wandinger: "Wenn die El Kaida im Jemen bekämpft wird, dann wird im Endeffekt auch eine Gefahr niedergehalten, die uns Europäer trifft."