Shortlist Deutscher Buchpreis

    Von Pfaueninsel bis Hiddensee

    Ein Pfau blickt am 29.05.2013 auf der Pfaueninsel im Wannsee in Berlin unter seinen langen Federn hervor.
    Die Pfauen sind auf der Pfaueninsel ein beliebtes Fotomotiv. Die Geschichte der Insel wurde nun im Roman verewigt. © picture alliance / dpa / Rainer Jensen
    10.09.2014
    Aus 20 mach 6: Nach der Longlist stehen nun die Finalisten für den Deutschen Buchpreis fest. Er wird vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse für den besten deutschsprachigen Roman verliehen. Für Literaturkritiker Helmut Böttiger steht der Favorit schon fest.
    Die Shortlist für den Deutschen Buchpreis 2014:
    "Pfaueninsel" von Thomas Hettche, Verlag Kiepenheuer & Witsch (Video, ARD-Mediathek, Sendung "Druckfrisch")
    Die Pfaueninsel liegt bei Berlin in der Havel. Ihre Geschichte wird in dem Roman mit einer bizarren Liebesgeschichte zwischen einer Zwergin und einem Gärtner verknüpft.
    Die Protagonistin aus Angelika Klüssendorfs neuem Roman hat etwas von einer zähen, kampfbereiten Katze, die sich durchs Leben beißt und immer stärker wird. Die eigentliche Heldin neben ihr ist jedoch die Sprache.
    Stimmungsvoll, bilderreich und beklemmend erzählt Gertrud Leutenegger von der Begegnung einer Frau mit einem Londoner Obdachlosen, die Erinnerungen in beiden freisetzt. Der Roman ist eine Huldigung an die Kraft des Erzählens.
    "3000 Euro" von Thomas Melle, Rowohlt Verlag
    Lutz Seiler, deutscher Schriftsteller, Ingeborg-Bachmann-Preistraeger 2007. Aufgenommen am 08.10.2010 in Frankfurt
    Lutz Seiler© picture alliance / dpa / Erwin Elsner
    "Kruso", der erste Roman des Dichters Lutz Seiler, erzählt von der Arche Hiddensee in den Wendewirren und wird zur Allegorie auf die untergegangene DDR. Seiler ist ein Sprachmagier, dessen Aufmerksamkeit dem Verschwundenen gilt. Unser Literaturkritiker Helmut Böttiger nennt ihn im Gespräch in der "Lesart" seinen eigentlichen Favoriten.
    "Der Allesforscher" von Heinrich Steinfest, Piper Verlag (Audio)
    Im Krimi des in Stuttgart lebenden österreichischen Autors Heinrich Steinfest geht es weniger um die Aufklärung eines Verbrechens, sondern um die Rätsel unserer Existenz und die Zufälligkeit dessen, was unserem Leben die Richtung gibt. Der "Allesforscher" beginnt mit dem Satz: "Der Beginn eines jeden Buches leidet unter einem großen Manko: Es fehlt die Musik."
    Die Jury
    Die Jury hat seit Ausschreibungsbeginn 176 Titel gesichtet, die zwischen Oktober 2013 und dem 10. September 2014 erschienen sind. Der siebenköpfigen Jury gehören unter anderen Jens Bisky (Süddeutsche Zeitung), Susanne Link (Buchhandlung Stephanus, Trier), Manfred Papst (NZZ am Sonntag) und Annemarie Stoltenberg (NDR Kultur) an.
    Die Preisverleihung
    Der Preisträger bzw. die Preisträgerin erhält ein Preisgeld von 25.000 Euro; die fünf Finalisten erhalten jeweils 2.500 Euro. Die Preisverleihung findet am 6. Oktober 2014 zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse im Kaisersaal des Frankfurter Römers statt.
    Mehr zum Thema