Sewan Latchinian

Rostocker Theaterintendant will gegen Entlassung klagen

Sewan Latchinian, der Intendant des Rostocker Volkstheaters
Sewan Latchinian verliert seinen Posten als Intendant am Rostocker Volkstheater © dpa / picture alliance / Steffen Rasche
31.03.2015
Nach einem umstrittenen IS-Vergleich ist der Intendant des Rostocker Volkstheaters fristlos gefeuert worden. Nun kündigt Sewan Latchinian juristische Gegenwehr an - und legt mit einer pikanten Äußerung nach.
Der Intendant des Rostocker Volkstheaters, Sewan Latchinian, ist mit sofortiger Wirkung entlassen worden. Das hat ein Ausschuss der Bürgerschaft auf Antrag des Oberbürgermeisters Roland Methling beschlossen. Grund ist eine Äußerung Latchinians bei einer Demonstration Anfang März, als er die Theaterpolitik in Mecklenburg-Vorpommern mit den Kulturzerstörungen durch die Terrormiliz Islamischer Staat verglich. Hintergrund des Streits sind Sparpläne für das Rostocker Theater, die Sparten Oper und Tanz sollen geschlossen werden.
"Ein zweites Lichtenhagen"
Im Interview mit Deutschlandradio Kultur hat Latchinian nun angekündigt, gegen die Entlassung zu klagen. Jeder wisse, dass sein IS-Vergleich "nur ein Vorwand" für seine Kündigung gewesen sei. Denn es "störe natürlich, wenn ganz schnell zwei Sparten abgeschafft werden sollen und jemand sagt: Das finde ich so nicht umsetzbar".
Latchinian erklärte mit Blick auf die Solidaritätsadressen einiger Hundert Rostocker, ihm tue es am meisten leid für das Publikum des Volkstheaters, die Bevölkerung der Hansestadt Rostock und das Land Mecklenburg-Vorpommern. "Es haben nicht wenige gesagt, dass der heutige Tag ein neues, zweites Lichtenhagen ist."
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