Serie "Klassik drastisch"

#6 Johannes Brahms' Violinkonzert in D-Dur op. 77

07:29 Minuten
Devid Striesow und Axel Ranisch, durch eine Tür getrennt
Devid Striesow und Axel Ranisch © Deutschlandradio/ Sandra Ketterer
Von Devid Striesow und Axel Ranisch · 12.05.2018
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Als unspielbar galt Johannes Brahms' Violinkonzert in D-Dur anfangs. Heute ist es eines der bekanntesten Violinkonzerte überhaupt. Bei unseren Klassik-Nerds Devid Striesow und Axel Ranisch löst es allerdings merkwürdige Assoziationen aus.
Ein dicker nackter Mann badet im See. Welche Melodie kommt Ihnen bei diesem Bild in den Sinn? Für unsere Klassik-Nerds ist die Sache sofort klar. Sie stimmen ein Violinkonzert an, das zu seiner Entstehungszeit nicht wenige für "unspielbar" hielten und das heute eins der bekanntesten Violinkonzerte überhaupt ist. Geschaffen von einem dauerurlaubenden Komponisten. Und eins der Lieblingswerke des ehemaligen Geigen-Schülers Devid Striesow.

Denkwürdige Begegnung zwischen Tschaikowsky und Brahms

Was ist das für ein Violinkonzert, das dem Geiger erst umständlich den roten Teppich ausrollt – und ihn dann immer wieder tatenlos herumsitzen lässt? Welcher Geigenvirtuose macht das mit? Axel Ranisch hat Verständnis für den Widerwillen so einiger Zeitgenossen, sich an der Aufführung dieses Werkes zu beteiligen. Und Devid Striesow fragt sich, ob Brahms seine Komposition auch deshalb immer wieder "verkompliziert" hat, weil er selbst nicht Geige spielte. Außerdem wird in der heutigen Ausgabe von "Klassik drastisch" über eine denkwürdige Begegnung zwischen Tschaikowsky und Brahms berichtet, die sich bei einer Probe zugetragen haben soll.

Die "Klassik-Nerds" meinen es ernst! (Axel Ranisch und Devid Striesow)"Es ist Liebe!" Devid Striesow und Axel Ranisch verbindet eine gemeinsame Leidenschaft, die nur bedingt mit Film, Theater und Schauspielerei zu tun hat. Die beiden sind von klein auf Klassik-Nerds. Und stoßen in ihrem Umfeld nicht selten auf Unverständnis, wenn sie wieder heimlich dirigierend vor der Stereoanlage stehen.

In der "Echtzeit" dürfen sie ihre Passion in den nächsten Wochen einmal so richtig ausleben. Vorausgesetzt, sie kommen auf den Punkt. Denn für jedes Werk, das sie sich gegenseitig mitbringen und vorstellen, haben sie nur etwa fünf Minuten Zeit. Fünf Minuten für "elefantöse Momente", für "die Zärtlichkeit in Tönen" oder die Tragik eines ganzen Komponistenlebens. Die Betriebstemperatur ist entsprechend hoch. Der Tonfall persönlich. Und stillgesessen wird wenig. Dafür gesungen: "Devid trifft einfach jeden Ton! Dafür kommt Axel höher."

Devid Striesow und Axel Ranisch sitzen Rücken an Rücken vor einem Klavier.
© Deutschlandradio/ Sandra Ketterer

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