Serie "Klassik drastisch"

#37 Edvard Grieg: "Das Mädchen aus den Bergen" op. 67

05:22 Minuten
Devid Striesow und Axel Ranisch lehnen sich unter einem bunten Regenschirm aneinander und lauschen den Tönen aus einem Kopfhörer.
Devid Striesow und Axel Ranisch sind Klassik Drastisch. © Deutschlandradio / Dennis Pauls
Von Devid Striesow und Axel Ranisch · 10.07.2021
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Dieses "Hirtenmädchen" ist eine Entdeckung. Kein Heimchen am Herd, sondern eine berufstätige Frau, die Bären und Füchse zu vertreiben weiß und sich mit Vollgas in ein Liebesabenteuer stürzt.
Axel stellt heute ein nicht ganz so bekanntes Werk von einem seiner Lieblingskomponisten vor: Griegs einzigen Liedzyklus. "Haugtussa" wie er im Original heißt, beruht auf der gleichnamigen Gedichtsammlung des norwegischen Dichters Arne Garborg (1851-1924). Und "Haugtussa" heißt auch das Hirtenmädchen, um das sich in dem Zyklus alles dreht.
"Sie ist sehr selbstbewusst, sie ist eine schöne Frau, sie ist eine kluge Frau, sie weiß sich zu verteidigen, sie schützt ihre Kälbchen, ihre Kühe", schwärmt Axel. "Aber sie verliebt sich eben auch", ergänzt Devid. Und das Glück ist zwar sehr groß. aber leider nicht von Dauer. "Das besondere ist aber", meint Axel, "wenn du das nimmst und stellst dir vor, der Schumann, der Mahler oder der Schubert ... das sind immer Männer gewesen. Die gehen dann wandern, lernen Frauen kennen, die werden dann an reichere Männer verheiratet, also suchen sie Trost in der Natur. Und das ist so unendliche schöne, bezaubernde Musik, die Grieg da geschrieben hat". Einen ganz besonderen Platz in Axels Herzen hat dieses Werk aber auch deshalb sicher, weil es ihn an eine schöne Begebenheit bei seiner allerersten Operninszenierung in München erinnert.
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