Sendungsüberblick

Von Bildkultur, Daten-Brillen und dem Internet als Kriegsschauplatz

14.04.2012
Bilder, Bilder, nichts als Bilder - mit schnöden Bleiwüsten kann man im Zeitalter des mobilen Internet offenbar nicht mehr punkten.
Bilder, Bilder, nichts als Bilder - mit schnöden Bleiwüsten kann man im Zeitalter des mobilen Internet offenbar nicht mehr punkten. Allerorten leuchtet es bunt. Klar, hat doch heute fast jeder eine Digitalkamera in der Tasche und das nötige Werkzeug, die Fotos sofort online zu stellen. Der Dia-Abend mit Chips und Freunden von einst findet heute unter anderem bei Tumblr, Facebook und Flickr statt. In Retro-Optik natürlich. Oft sagt dabei ein Bild mehr als tausend Worte. Aber wie kommunizieren wir über Bilder? Warum nehmen wir digitale Bilder überhaupt als Abbildung der Realität war? Oder erwarten wir sogar, dass sie inszeniert und manipuliert sind? Über die Bildkultur im (mobilen) Internet kümmern wir uns in der Sendung vom 14. April ausführlich.
Apropos Bilder und Realität: Durch Googles neue Datenbrille soll die Welt natürlich auch ganz anders aussehen. So sie denn kommt. Noch wird ja fleißig geforscht und gebastelt, in Googles geheimen X-Laboratorien. Der Gerüchteküche zufolge soll aber bereits Ende des Jahres ein marktfähiges Brillengestell zu haben sein. Und ein Prototyp wurde bereits auf der Nase von Googles IT-Chef Sergey Brin gesichtet. Unser Autor Nico Rau hat sich und uns ein Bild gemacht, was genau da auf uns zu kommen könnte - eine SciFi-Fantasie samt Display, Online-Anschluss, Kamera und Werbeeinblendungen. Auszug gefällig? »It's gonna be completley insane. You get the internet in your face!»
Außerdem lesen wir nach, was Sandro Gaycken in seinem Buch neuen Buch »Cyberwar: Das Wettrüsten hat längst begonnen. Vom digitalen Angriff zum realen Ausnahmezustand« schreibt . Mit dem Techniksphilosophen und Sicherheitsforscher an der Freien Universität Berlin haben wir ja bereits mehrfach persönlich gesprochen. Und auch Cyberwar war bereits Thema bei Breitband. Was man in der gedruckten Zusammenfassung trotzdem noch Neues erfahren kann, das erzählt uns unser Rezensent Philip Albers.
Im Netz geht es hübsch bunt zu, wir erwähnten es bereits. Das ist soweit okay. Aber muss wirklich jede Studie, jede Statistik, jede Umfrage zu einer Infografik aufgeblasen werden? Am Tortendiagramm und Balken in allen Farben des Regenbogens kommt man im Internet nicht vorbei. Warum? Weil diese Form der Aufbereitung vermeintlich mehr Übersicht bietet. Und weil man damit Geld verdienen kann. Benjamin Wienzoschek verkauft Online-Grafiken und erklärt uns, worauf man dabei achten muss und warum Flussdiagramme, Vektorgrafiken und Charts sogar eine eigene journalistische Darstellungsform sein sollen.

Foto: flickr CC by THEfunkyman