Sendungsüberblick

Vom Tracking, Big Data und dem Fußballkommentar 2.0

16.06.2012
Cookies sind an sich harmlos. Kleine Textdateien, die sich unaufgefordert an vorbeisurfende Browser heften.
Cookies sind an sich harmlos. Kleine Textdateien, die sich unaufgefordert an vorbeisurfende Browser heften. Aber von hier an spalten sie die Gemüter. Sie sind hilfreich, etwa weil der Computer beim erneuten Besuch einer Website wiedererkannt wird und diese schneller laden kann, aber auch für den Blogger, der durch Visitor-Tracking herausfinden kann, wer wie lange was auf seiner Seite angeschaut hat, oder für das passgenaue Einblenden von Werbung.
Und sie sind umstritten, zum Beispiel weil sich mit ihrer Hilfe ziemlich exakte Daten über das Surfverhalten des Users sammeln lassen. Und zwar nicht nur von Webseiten, die direkt besucht worden sind, sondern auch von Dritten. Das wohl bekannteste Beispiel dafür ist Facebook: Ist es dem Sozialen Netzwerk erstmal gelungen, seinen Cookie im fremden Browser einzunisten, liest es fleißig Daten aus. Auch bei denen, die nicht einmal einen Facebook-Account haben.
In den USA wird derzeit ganz grundsätzlich diskutiert, ob Tracking nicht gesetzwidrig ist. Sollte dies der Fall sein, droht eine Klageflut - die Facebook letztlich teuer zu stehen kommen könnte. Aber nicht nur das: Auch die »Innovation für das Netz von morgen« könnte auf der Strecke bleiben, schreibtAntonio Regalado in der Technologie Review Antonio Regalado in der Technologie Review.
Wo hört Innovation auf und wo fängt der Verbraucherschutz an? Darüber sprechen wir mit dem Technik-Journalisten Falk Lüke und Stephan Noller, Geschäftsführer eines Unternehmens für Online-Marketing.
Außerdem fragen wir nach, wie man eigentlich diese Riesenmengen gesammelter Daten analysiert - die fallen schließlich nicht nur beim Tracken an. Alleine bei Twitter werden jede Woche rund eine Milliarde Tweets in die Welt hinaus posaunt. Wenn man den Schätzungen von IBMSchätzungen von IBM glauben darf, produzieren wir jeden Tag 2,5 Quintillion (hängen Sie einfach 30 Nullen an) Bytes an Daten.
Das Buzzword dieser Tage lautet entsprechend: Big Data. Der Sozialforscher Benedikt Köhler erklärt uns, wie man diese riesigen Datenberge durchkämmt, analysiert und interpretiert.
Halt, stopp: Das eigentliche Buzzword heißt dieser Tage natürlich Fußball! Und das eigentliche Hasswort Fußballkommentator. Wer das Bullshit-Bingo nicht mehr ertragen kann oder schon immer wusste, dass er die Live-Berichterstattung besser drauf hat, ist bei marcel-ist-reif.de bestens aufgehoben. Unser Autor Christian Schiffer übers Fußballgucken mit digitalem Mehrwert.

Foto: flickr cc by-nc-sa /misskoco