Sendungsüberblick

Technik als Gesellschaftsschraube?

06.04.2013
Politik, gesellschaftliche Teilhabe, Weltverbesserung: Das lässt sich alles technisch lösen, oder? Ok, naja.
Politik, gesellschaftliche Teilhabe, Weltverbesserung: Das lässt sich alles technisch lösen, oder? Ok, naja. Auch geballte Blog-Power konnte das Leistungsschutzrecht nicht aufhalten, und selbst bei viel gehypten Piratentools stellt sich Ernüchterung ein. Dabei hatten wir geglaubt, dass mit digitalen Tools alles besser würde.
Technik kriegt so ziemlich alles in den Griff, ist die Ideologie des Silicon Valley. Und sie sitzt so tief in der Tech-Szene, dass sie nur selten selbst zum Thema wird. "Solutionism" - so nennt Netzkritiker Ewgeni Morosow es, wenn Probleme passend zur Technik sogar erst erfunden werden.
Woher kommt dieser unbedingte Technikglaube, und was für Folgen hat er? Darüber sprechen wir mit Jeanette Hofmann vom Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft. Und wir fragen Markus Beckedahl vom Blog Netzpolitik und die taz-Parlamentskorrespondentin und Ex-Piratin Astrid Geisler: Wieviel Demokratie bringt Technik wirklich?
Dass digitale Technologien auf jeden Fall Gesellschaftskritik transportieren können zeigen die Indie Games. "Cart Life" etwa ist ein Spiel über den Existenzkampf von Niedriglöhnern und gewann gerade den Hauptpreis beim Independent Games Festival. Wir stellen es vor.
Auch den Journalismus haben neue Tools verändert. Über #offshoreleaks und Datenjournalismus sprechen wir mit Christian Humborg von Transparency International.
An den Mikros sind Vera Linß und Marcus Richter.
Netzmusik-Kurator: Volker Tripp. Redaktion: Tatjana Brode.

Zur Vorbereitung empfehlen wir:
Kathrin Passig: Standardsituationen der Technologiekritik
Kathrin Passig: Standardsituationen der Technologiebegeisterung

Bild: Ingenieur inspiziert Maschine. Wikimedia Commons/Bundesarchiv, CC-BY-SA