Sendungsüberblick

"Off the record - die Mauer des Schweigens"

54:19 Minuten
17.12.2016
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In der letzten Sendung des Jahres begehen wir ein Experiment und konzentrieren uns auf ein (Medien-) Thema, das 2016 etwas untergegangen ist zwischen Fakenews, Pokémon und digitaler Überwachung: die Aufarbeitung des NSU und die Rolle der Medien in diesem Komplex.
In der letzten Sendung des Jahres begehen wir ein Experiment und konzentrieren uns auf ein (Medien-) Thema, das 2016 etwas untergegangen ist zwischen Fakenews, Pokémon und digitaler Überwachung: die Aufarbeitung des NSU und die Rolle der Medien in diesem Komplex.
Politische Untersuchungsausschüsse zum NSU und der immer noch andauernde Prozess gegen Beate Zschäpe vor dem Oberlandesgericht München machen das ungeheure Ausmaß staatlichen Versagens auf allen Ebenen sichtbar. Auf der anderen Seite nimmt das öffentliche Interesse daran immer mehr ab - obwohl mittlerweile kontinuierliche Prozessberichterstattung, Fernsehdokus und sogar Theaterstücke versuchen, dem entgegenzuwirken.
Fiktives Hörspiel, basierend auf Originalzitaten
Die Autorin, Regisseurin und Schauspielerin Christiane Mudra beschäftigt sich in einer Trilogie mit dem NSU und dem Umgang mit rechtsterroristischen Kontinuitäten in der Bundesrepublik. Der erste Teil "Wir waren nie weg - die Blaupause" von 2015 hatte die Täter und Opfer zum Thema. Der zweite Teil untersucht nun das "System". Das heißt: Bundesnachrichtendienst, Verfassungsschutz, Ermittlungsbehörden, Justizbeamte, Journalisten und viele, viele V-Leute. "Off the record" will systemimmanente Sicherheitslücken herausarbeiten und beschäftigt sich mit Medienstrategigen und der öffentlichen Darstellung von Skandalen.
Entstanden ist ein auf investigativer Recherche aufbauendes Kriminalhörspiel. Das Besondere: Das Stück basiert auf Fakten und Originalzitaten aus Sicherheitskreisen.
"Off the record" wurde als Theaterstück am 3. November 2016 in München uraufgeführt, wir senden eine exklusive Hörspielfassung. Im Anschluss sprechen Katja Bigalke und Marcus Richter mit Christiane Mudra über ihre Recherchen und die Herausforderung der szenischen Umsetzung von Fakten.
Redaktion: Jana Wuttke, Web: Miriam Sandabad
Grafik: Jara López Ballonga