Sektoren-Swing

Vorgestellt von Ralf bei der Kellen · 01.05.2012
Politisch nicht immer korrekt, kurzweilig aber immer: Das Radioprogramm im amerikanischen Sektor pendelte, musikalisch von UFA-Schlager und Jazz begleitet, augenzwinkernd zwischen Schwachsinn und Kabarett.
Bully Buhlan, das Cornell Trio, die Drei Travellers, die King-Kols – nur einige von vielen Musikern, die den Aberwitz und die Absurdität der 50er Jahre in ihren Liedern wiedergaben. In Berlin sind Krieg und Blockade gerade vorbei, die immer noch stark zerstörte Stadt ist noch nicht endgültig geteilt, aber in Sektoren getrennt. Der RIAS mit seinem frechen Unterhaltungsprogramm gibt den Leuten, was sie brauchen – auf öffentlichen Großveranstaltungen und in Eigenproduktionen. "Das Leben ist zur Zeit keine Kleinigkeit" kommentiert Bully Buhlan die Lage zu Beginn des Jahrzehnts in seinem Lied "Also wissen se – nee!". Und die Drei Travellers besingen mit "Bongo, Bongo, Bongo, ich will niemals fort vom Kongo" eine idealisierte Welt weitab der Trümmer. Musikalisch zwischen UFA-Schlager und Jazz pendelnd, inhaltlich zwischen Schwachsinn und Kabarett, überschreiten sie oft genug die Grenze dessen, was heute als "political correct" gilt.