Sein und Streit - die ganze Sendung

Gottfried Wilhelm Leibniz - der letzte Universalgelehrte

Die Ausstellung "1716 – Leibniz' letztes Lebensjahr. Unbekanntes zu einem bekannten Universalgenie" in der Leibniz-Bibliothek in Hannover.
Die Ausstellung "1716 – Leibniz' letztes Lebensjahr. Unbekanntes zu einem bekannten Universalgenie" in der Leibniz-Bibliothek in Hannover. © GWLB/Jutta Wollenberg
Moderation: Katharina Borchardt · 13.11.2016
Gottfried Wilhelm Leibniz war nicht nur Philosoph, sondern Mathematiker, Physiker, Jurist, politischer Denker und vieles mehr. Am 14. November 1716 jährt sich der Todestag des Universalgenies zum 300. Mal. Ein Schwerpunkt bei "Sein und Streit" heute.
Vor 300 Jahren starb der große Gelehrte Gottfried Wilhelm Leibniz. Der Mann, der das binäre Zahlensystem erfand, außerdem eine Rechenmaschine und die Infinitesimalrechnung. Auch der Mann, der das Böse in der Welt beklagte und der Gott deshalb in seiner "Theodizee" "vor den Gerichtshof der Vernunft" zog. Der Mann schließlich, der trotz allem Übel befand: Gott hat die beste aller möglichen Welten geschaffen. Über ihn werden wir sprechen.
In Sein und Streit ist der Literaturwissenschaftler Manfred Geier zu Gast. Er hat soeben ein Buch über die "Theodizee" des Frühaufklärers Leibniz vorgelegt.
Außerdem in der Sendung:
Kleine Leute, große Fragen: Unsere kleinen Philosophen beschäftigt diese Woche die Frage: Sollen alle Menschen, alles mitbestimmen dürfen?
Mitbestimmt haben diese Woche viele Menschen in der USA. Amerika hat gewählt – und Donald Trump wird neuer Präsident. Das ist Fakt. Doch so einfach dies hier klingt, ist es mit den Fakten nicht. Schon gar nicht im politischen Kontext. Denn eine "postfaktische Politik" greift immer mehr um sich. Das heißt: eine Politik, in der Tatsachen keine Rolle mehr spielen und Effekte, Showelemente und Gefühle das Ruder übernehmen. So geschehen in den letzten Wochen in den USA.
Arnd Pollmann geht heute in seinem Philosophischen Wochenkommentar diesem Phänomen nach. Ihn beschäftigt die Frage, warum wir weiche Gefühle harten Fakten vorziehen.
Karl Marx heute – ist er nach dem Ende des Kommunismus überhaupt noch von Bedeutung? Oh ja! Das Interesse an ihm und seinen Schriften nimmt in den letzten Jahren stetig zu – spätestens seit der Finanzkrise von 2007/2008.
Auch wenn an den Unis Marx-Seminare noch rar gesät sind, so formieren sich doch immer mehr außeruniversitäre Seminargruppen und Lesekreise. Auch ganze Seminarwochenenden werden angeboten: etwa die Marx-Herbstschule am letzten Wochenende bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Berlin. Sofie Czilwik berichtet.
Unsere Drei Fragen beantwortet diese Woche Anselm Grün. Er ist Benediktinerpater im Kloster Münsterschwarzach bei Würzburg.