"Sein und Streit" - die ganze Sendung

Das Gehirn als Navi

Computergrafik des menschlichen Gehirns
Computergrafik des menschlichen Gehirns © imago stock&people/Roger Harris/Science Photo Library
Moderation: Joachim Scholl · 10.01.2016
Was passiert, wenn wir uns erinnern? Das Gehirn ist ein aktives Zukunftsorgan, so eine These unserer Gesprächspartner Martin Gessmann und Hannah Monyer. Außerdem reden wir mit dem Comiczeichner Nicolas Mahler. Und die Theologin Margot Käßmann beantwortet unsere von Kant inspirierten Fragen.
Nur mit Philosophie und abstraktem Denken kommt man nicht weiter, wenn es darum geht, das Gehirn zu erforschen. Einen interdisziplinären Blick werfen Martin Gessmann und Hannah Monyer auf die Arbeitsweise des menschlichen Gehirns.
Besonders das Erinnerungsvermögen haben die beiden dabei im Blick. Was passiert, wenn wir uns erinnern? Wie tragen der Schlaf und das Träumen zum Bewahren von Informationen und Erlebnissen bei? Eine ihrer Thesen lautet: Das Gehirn hat nicht nur eine Archivfunktion. Es kann mehr - es erweist sich als aktives Zukunftsorgan.
"Erinnerung hat mit Konstruktion, mit Umformulierung, mit Umdeutung zu tun." (Hannah Monyer)
Martin Gessmann und Hannah Monyer: "Das geniale Gehirn: Wie das Gehirn aus der Vergangenheit unsere Zukunft macht"
Knaus Verlag, 2015
256 Seiten, 19,99 Euro
Außerdem in der Sendung:
Harald Stübing beschäftigt sich im Philosophischen Wochenkommentar - "Wisch und weg oder das Unscheinbare" - mit der Frage. wie die Technik der digitalen Kommunikation unsere Wahrnehmung beeinflusst. Einfach wegwischen ist nicht mehr, überall hinterlassen wir digitale Spuren.
Der Comiczeichner Nicolas Mahler gibt im Gespräch mit Joachim Scholl Auskunft über seine Arbeitsweise und die kleine Comic-Geschichte der Philosophie von Platon bis Foucault.

Nicolas Mahler: "Partyspaß mit Kant: Philosofunnies"
Suhrkamp Verlag, Berlin 2015
191 Seiten, 14 Euro.


Kleine Leute – große Fragen
Der Nachwuchs im Philosophischen Diskurs in "Sein und Streit". Andi Hörmann hat diese Woche Kinder gefragt: "Wozu brauchen wir Gefühle?"
Und schließlich: Unsere Drei Fragen gehen diese Woche an die Theologin Margot Käßmann.
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