Sei reizend zu ihnen!

Feinde

Wenn eine Katze am Computer sitzt und mit der Maus spielt, dann hat das immer etwas Merkwürdiges.
Katze spielt am Computer mit der Maus. © picture alliance / dpa / dpaweb / Frank Rumpenhorst
Von Matthias Hanselmann · 25.06.2017
"Sei reizend zu deinen Feinden. Nichts ärgert sie mehr." Dieser Satz wird dem Komponisten und Musikpädagogen Carl Orff zugeschrieben. Wir wissen nicht, ob er diese Methode in seinem Leben je angewendet hat. Aber eines ist sicher: der Feind weiß genau, wie er dieses reizende Verhalten zu interpretieren hat: als reine Provokation!
Das Wort "Feind" kommt aus dem Althochdeutschen und bedeutete ursprünglich "Hass". Gemeint ist ein (oft verhasster) Widersacher. In älteren Texten ist der Begriff oft ein Synonym für den Teufel. Bekannte Steigerungen von Feind sind der Erzfeind oder auch der Todfeind.
Haben Sie auch einen oder mehrere "Lieblingsfeinde"? Dieser ambivalente Begriff steht für jemanden, den man angeblich besonders gern mag, wobei man das Gegenteil meint. Man hat sich sozusagen auf jemanden eingeschossen.
Aber haben Sie keine Angst! Es geht an diesem Sonntagmorgen durchweg friedlich zu. Nur die Musiken beschäftigen sich mit dem Thema "Feind"- und da gab es allerhand zu entdecken, quer durch die Genres.
Sie machen sich auch nicht gleich zu unserem Feind, wenn Sie sich nicht an unseren Rätseln beteiligen. Zum Beispiel, wenn wir wie immer gegen 9:15 Uhr die "Musikalischen Histörchen" senden, in denen jeweils die erste Rätselfrage enthalten ist, die dann meist von einer Hörerin oder einem Hörer in einem kurzen Interview mit dem Moderator gelöst wird.
Und sollten Sie mal mit Ihrer vermeintlich richtigen Lösung daneben liegen, dann trösten Sie sich vielleicht mit Arthur Schopenhauer: "Man fällt nicht über seine Fehler. Man fällt immer über seine Feinde, die diese Fehler ausnutzen."

Musikalische Histörchen

Es ist noch kein Jahr her, dass George Michael, geboren als Georgios Kyriakos Panayiotou, verstorben ist. Geboren 1963 begann seine Karriere 18 Jahre später. Zusammen mit seinem Schulfreund Andrew Ridgeley gründete er das Duo Wham! und gleich das erste Album der beiden – "Fantastic" – wurde zu einem Hitlieferanten. Zehn der Songs konnten sich in den Charts platzieren, darunter der "Wham Rap". Mit Album Nummer 2, "Make It Big", gelang der große Wurf. Ihr Song "Wake Me Up Before You Go-Go" erreichte nicht nur in den USA und in Großbritannien die Spitzenposition. Reden wir nicht von "Last Christmas", denn nach knapp fünf Jahren löste sich das Duo auf und Michael ging fortan solistisch seine Wege. Sein Debüt-Album "Faith" (1987) wurde von einigen Radiostationen boykotiert. Sein Song "I Want Your Sex" kam auf die sogenannte schwarze Liste. Der Text, so die Redakteure der Radioformate, war zu suggestiv anstößig. Das verhinderte allerdings nicht den Charterfolg dieses Liedes.
Seine Homosexualität verschwieg Michael lange Zeit, ob aus eigenen Beweggründen oder auf Drängen seines Managements sei dahingestellt. Erst 1991 tritt er wirklich damit an die Öffentlichkeit, als er in dem Brasilianer Anselmo Feleppa seinen Lebenspartner kennenlernt. Leider war dieser HIV-positiv und starb 1993. In Michael löste der Tod seines Partners eine Schreibblockade aus, die er mit Drogen zu durchbrechen versuchte. 1996 veröffentlichte er sein letztes Soloalbum für Virgin, wozu er vertraglich verpflichtet war, "Older".
Neun Jahre später, 2005, ist auf der Berlinale die autobiografische Dokumentation "A Different Story" zu sehen und Georg Michael verkündet seinen Rückzug aus dem Musikbusiness. Es folgen Gastauftritten in diversen Shows und auch bei der Schlussfeier der Olympischen Spiele von London. Am 25. Dezember 2016 stirbt Georg Michael an Herzversagen.
Sie sehen den Sänger George Michael, hier im Jahr 2007.
Sie sehen den Sänger George Michael, hier im Jahr 2007.© picture-alliance / dpa / Evert Elzinga

Rätsel

Es gibt einen beleibten Spruch zu unserem heutigen Thema, in dem auch eine Tierart vorkommt, deren Namen wir Ihnen nicht verraten, sondern das Tier ein wenig beschreiben:
"Die ::::::: sind tagaktive Einzelgänger. Im Winter finden sie sich manchmal zu losen Gemeinschaften zusammen. Temperaturen von minus 50 °C sind für sie kein Problem. Bei Temperaturen von plus 10 °C bis minus 20 °C fühlen sie sich am wohlsten; wird es zu warm, leiden sie an Hitzestress. Dabei sind die Bullen durch ihre Körpergröße anfälliger als die Kühe und Kälber. Wird es den Tieren zu warm, ziehen sie in die kühleren Gebirge, steiles Gelände versuchen sie zu vermeiden."
Die Elche waren Bestandteil eines Bonmots zu unserem Thema:
Die schärfsten Kritiker der Elche
waren früher selber welche.

Brillant oder Bullshit!? Das Wochenchaos
#25-2017 Sinnlose Schüsse

Es war eine furchtbare Woche. In den USA hat eine Jury entschieden: Jener Officer, der im letzten Sommer Philando Castile erschoss, habe in Notwehr gehandelt. Dabei belegen Videos der Tat: Sein Opfer war höflich, befolgte alle Anweisungen und sprach den Officer respektvoll mit "Sir" an. Seit dieser Woche ist also gerichtsfest: dass ein Officer, der einen Schwarzen erschießt, kein Urteil zu fürchten hat.
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