Schulöffnungen ab Mai

Bundeselternrat warnt vor mangelnder Hygiene

07:17 Minuten
Eine Frau mit dem Rücken zum Betrachter beobachtet Schüler, die an Einzeltischen sitzen und ihr Abitur schreiben.
Bei der Abiturprüfung Abstand halten: Schon vor Corona war das Standard. Doch die weitere Hygiene sei bisher allein Sache der Schulleitungen, bemängelt der Bundeselternrat. © imago / Sepp Spiegl
Stephan Wassmuth im Gespräch mit Stephan Karkowsky · 16.04.2020
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Ab dem 4. Mai sollen die Abschluss- und höheren Grundschulklassen wieder beschult werden. Der Bundeselternrat begrüßt das grundsätzlich, sieht allerdings auch ein großes Problem: Bei der notwendigen Hygiene habe sich bisher nicht viel getan.
Der Bundeselternrat zeigt sich "zufrieden" mit der Aussicht, dass die höheren Klassen ab dem 4. Mai fast überall in Deutschland wieder in die Schule dürfen. Allerdings gebe es noch viele unbeantwortete Fragen, sagt der Vorsitzende Stephan Wassmuth - und verweist dabei vor allem auf die Hygiene. Diese sei nicht erst seit Corona ein Thema:
"Seit Jahren weisen wir darauf hin, dass es da riesige Probleme gibt in den Schulen. Ich frage mich auch, was in den letzten Wochen passiert ist, um genau diese Fragen zu beantworten, um die Gefährdungsbeurteilung vorzunehmen, um Hygiene-Maßnahmenpläne zu erstellen. Wir haben bisher nicht gehört, dass sich da großartig etwas getan hat. Es sieht im Moment so aus, dass sich die jeweiligen Schulleitungen selbständig darauf vorbereitet haben."
Das sei wohl mal besser, aber auch mal schlechter gelungen - und so nicht hinnehmbar. "Da ist eine Schulöffnung definitiv nicht möglich", betont Wassmuth. Die Schulministerien hätten die Maßnahmen eigentlich zentral organisieren müssen.
"Wir haben das Problem der inneren und äußeren Schulverwaltung", erklärt er. "Dadurch, dass dafür zwei Behörden zuständig sind, hat man immer ein bisschen das Gefühl, die eine Behörde verlässt sich auf die andere. Im Ergebnis ist hinterher nichts passiert."
(bth)
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