"Schreibe mir - Postkarten nach Copacabana"

19.08.2009
Als ein Mann aus München im bolivianischen Örtchen Copacabana aufkreuzt, ist im Leben der 14-jährigen Alfonsina nichts wie zuvor. Endlich bietet sich die Chance, die Welt zu bereisen. Doch: Lohnt es sich wirklich, Träume in Erfüllung gehen zu lassen?
Deutschland 2009, Regie: Thomas Kronthaler, Darsteller: Júlia Hernández, Friedrich Mücke, Carla Ortiz, Agar Delos, Florian Brückner, ohne Altersbeschränkung, 96 Minuten

Copacabana in Rio de Janeiro steht für Sehnsucht, für Luxus, für Spaß. Die 14-jährige Alfonsina lebt nicht hier, sondern in einem kleinen bolivianischen Örtchen namens Copacabana auf der gleichnamigen Halbinsel im Titicacasee. Ihre Sehnsucht geht natürlich hinaus in die Welt. Doch die ist voller Schrecken, - vielleicht - so schrecklich wie die Geister, die es gibt, vielleicht…

Alfonsina und Freundin Tere sammeln Postkarten aus aller Welt. Einzig lebendiges Zeichen der Welt ist zunächst eine Großmutter im Dirndl. Dann aber taucht ein Mann aus München auf – und mit dem Blick in die Ferne und der scheinbar greifbaren Möglichkeit, dorthin zu gelangen, wird das Leben nicht schöner, sondern schwerer. Lohnt es wirklich, die Träume von der Ferne wahr werden zu lassen?

Nach seinem höchst erfolgreichen Kurzspielfilm "Die Scheinheiligen", uraufgeführt 2001, zeigt der aus Bayern stammende Regisseur Thomas Kronthaler erneut seinen Sinn für sensiblen Humor. Glaube und Aberglaube in Lateinamerika werden freundlich-ironisch betrachtet. Der Vorstoß der Moderne in traditionelle Gesellschaften wird in kraftvollen Bildern deutlich. Das gibt dem Film über die Schwierigkeit des Erwachsenwerdens eine wohltuende Tiefe.

Filmhomepage: "Schreibe mir - Postkarten nach Copacabana"