Schleswig Holstein Musikfestival

Großes Seelenkino mit Elisabeth Leonskaja

Elisabeth Leonskaja, in Georgien geborene Pianistin von Weltruhm, aufgenommen im Juni 2003 in Mainz. Sie wanderte 1978 aus der damaligen Sowjetunion aus und lebt in Wien. Leonskaja tritt nicht nur als Solistin auf, sondern auch regelmäßig mit bekannten Orchestern wie den Berliner Philharmonikern, dem Leipziger Gewandhaus-Orchester, dem Orchestre de Paris und den Philharmonikern von New York und Los Angeles.
Die Pianistin Elisabeth Leonskaja © picture alliance / dpa / Erwin Elsner
31.07.2015
Die berührendste Sinfonie und das "unbekannte" Klavierkonzert - die NDR-Radiophilharmonie spielt beim Schleswig-Holstein-Musikfestival ein reines Tschaikowsky-Programm, mit der Pianistin Elisabeth Leonskaja und dem jungen venezolanisch-US-amerikanischen Dirigenten Ilyich Rivas.
Es mag nicht besonders originell wirken, das Gesamtwerk des russischen Komponisten Pjotr Iljitsch Tschaikowsky zum bestimmenden Thema eines großen Sommerfestivals auszurufen. Doch nicht nur der Geburtstagskalender legt diese Festlegung nahe - schließlich wurde dieser Meister, der zu den meistgespielten und beliebtesten Komponisten weltweit gehört, vor 175 Jahren geboren. Auch garantiert sein Name ein allseits volles Haus, egal ob nun seine Solokonzerte, seine Sinfonien, seine Ballettmusik oder seine Kammermusik auf dem Programm stehen.
Das Schleswig Holstein Musikfestival hat diesen Schritt unternommen und hofft damit auf regen Zuspruch der urlaubsentspannten Musikfreunde im hohen Norden. Anlässlich des großen Wettbewerbs in Moskaus und Petersburg, der mit diesem Namen verbunden ist, hat der russische Staatspräsident gerade jüngst ausgerufen, wie gut sich die Menschen der Welt mithilfe der Werke Tschaikowskys miteinander verbinden ließen, wie sehr seine Musik überall geliebt werde und dass seine Musik für die untrennbare Verbindung Russlands zur Weltkultur stehe.
In Georgien geboren, aber mit der russischen Klavierschule aufgewachsen und in ihr ausgebildet ist die Pianistin Elisabeth Leonskaja. Die in Wien lebende hervorragende Pianistin konnte für diesen Abend gewonnen werden, um das zweite, weniger bekannte, dafür jedoch von vielen Musikerin höher geschätzte Klavierkonzert Tschaikowskys zu spielen.
Nach der Pause gibt es dann die meistgespielte Sinfonie Tschaikowskys, seine sechste mit dem Beinamen "Pathétique" und der üblen Publikumsfalle am Ende des dritten Satzes, einem lauten Schlussakkord, der noch jedes unvorsichtige Auditorium hat applaudieren lassen. Diese Sinfonie ist in der Tat leidenschaftlich, verschlungen und von privatem Leid und Unglück geprägt. Nach ihrer Vollendung und Uraufführung, die er selbst leitete, hatte Tschaikowsky nur noch wenige Tage zu leben.
Man darf gespannt sein, wie ein junger Dirigent lateinamerikanischer Herkunft wie Ilyich Rivas die schwermütigen und bilanzierenden Klangwelten des genialen russischen Komponisten umzusetzen versteht. Bei der NDR-Radiophilharmonie war er schon mehrfach zu Gast.
Schleswig Holstein Musikfestival
Live aus dem Musik- und Kongresszentrum Lübeck
Peter Tschaikowsky
Klavierkonzert Nr. 2 G-Dur op. 44
ca. 20.50 Uhr Konzertpause, darin: Gespräche mit Elisabeth Leonskaja und Ilyich Rivas
Sinfonie Nr. 6 h-Moll op. 74 "Pathétique"
Elisabeth Leonskaja, Klavier
NDR Radiophilharmonie
Leitung: Ilyich Rivas