Schicksal

Lampedusa in Tel Aviv

Ein afrikanischer Flüchtling hält sich ein buntes Tuch um den Körper.
Afrikanische Flüchtlinge überqueren die israelische Grenze. © AFP / Menahem Kahana
Von Christian Buckard  · 10.10.2014
Israel ist der einzige westliche Staat, der direkt an Afrika grenzt. Seit 2006 haben sich zehntausende Afrikaner, vor allem aus Darfur und Eritrea, auf den Weg in den Sinai gemacht, um von dort die Grenze nach Israel zu überqueren.
Viele von ihnen wurden während der Flucht in die grausamen Folterlager des Sinai entführt, andere durch Schüsse ägyptischer Soldaten verletzt. Wer die Reise überlebte, strandete im Süden Tel Avivs, wo die ärmliche Bevölkerung gegen die Flüchtlinge rebelliert und die Politiker mit Abschiebung drohen. Jetzt ist auch die Grenze abgeriegelt, die Gesetze gegen die illegalen "Eindringlinge" wurden verschärft. Ihr Schicksal bleibt ungewiss.