Sarah Kuttner: "180° Meer"

"Ich mag Psychologie"

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Die Fernsehmoderatorin und Schriftstellerin Sarah Kuttner bei einem TV-Auftritt 2009 © picture-alliance / dpa / Frank Pusch
Sarah Kuttner im Gespräch mit Frank Meyer · 05.01.2016
Jule, die Hauptfigur von Sarah Kuttners drittem Roman "180° Meer", hasst die Welt und vor allem sich selbst. Wie es sich mit einer solchen Haltung lebt, davon handelt "180° Meer". Wieder einmal gehe es um das Innenleben von Menschen, sagt die Autorin.
Jule ist Sängerin. Sie hasst die Welt und sich selbst und liebt es, am Meer zu stehen und einen freien Blick auf möglichst viel graues Wasser zu haben, ohne von der Sonne gestört zu werden.
"Das fand ich irgendwie interessant: was ist, wenn man sich selber nicht besonders gut leiden kann?", sagt Sarah Kuttner. "Wie kann ein Mensch sein Leben tatsächlich leben, wenn er sich selber furchtbar findet?"
Denn in erster Linie sei Jule wütend auf sich selbst. "Das sind Kollateralschäden, dass Menschen das um sie herum abkriegen."
"Es geht um das Innenleben von Menschen"
Nachdem ihre Beziehung brüchig wird, geht Jule nach England und trifft dort auf ihren Vater, der die Familie früh verlassen hatte. Doch insgesamt gibt es wie in all ihren Romanen relativ wenig äußere Handlung. "Vermutlich ist es Befindlichkeitsliteratur. Es geht schon immer sehr um das Innenleben von einem Menschen", sagt Kuttner. "Ich mag Psychologie. Ich mag zu wissen, warum wir sind, wie wir sind. Ich mag Zusammenhänge-Kapieren, für mich persönlich, an Freunden."

Sarah Kuttner: 180° Meer
S. Fischer Verlag, Frankfurt 2016
272 Seiten 18,99 Euro

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