Saisonabschluss der Staatskapelle Schwerin

28.06.2011
Glaubt man den Chroniken des Landes, ist die Staatskapelle Schwerin das drittälteste Orchester in Deutschland – die "Hof-Cantorey" wurde Mitte des 16. Jahrhunderts gegründet, aus ihr ging die Schweriner Hofkapelle hervor, die 1701 aus zwölf Instrumentalisten bestand.
Carl August Friedrich Westenholz und der Böhme Franz Anton Rosetti, beide Komponisten und Dirigenten in Personalunion, entwickelten ein angesehenes Orchester, machten das Orchester faktisch zum kulturellen Standbein der Stadt, der Region. 1816 gab es ein erstes Mecklenburgisches Musikfest, das im Grunde zukunftsweisend war, denn bürgerliches Musikleben mischte sich mit den höfischen Angeboten, man führte Haydns "Schöpfung" mit 100 Chorsängern aus den umliegenden Städten auf. Zwanzig Jahre später konnte die Kapelle in das Hoftheater in Schwerin einziehen, das im Alten Garten gegenüber dem Schloss errichtet worden war. Bald gab es ein großes Norddeutsches Musikfest - das größte Chorfest des 19. Jahrhunderts, die Tradition der großen Musikfeste war etabliert. Das Orchester wurde Landes- und ist seit 1926 Mecklenburgische Staatskapelle. Die großen politischen Veränderungen überlebte das Orchester, Kurt Masur, Hartmut Haenchen, Klaus Tennstedt waren Chefs, seit 2003 ist Matthias Foremny Generalmusikdirektor.

Foremny rundet die Konzertsaison mit einem abwechslungsreichen Konzertabend ab, den die Bläser der Mecklenburgischen Staatskapelle mit der faszinierenden Serenade op. 7, einem Jugendwerk von Richard Strauss, eröffnen. Mit Bartóks Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta steht dessen wichtigste Komposition mit einer ungewöhnlichen Besetzung u.a. mit zwei Streichorchestern und großem Schlagwerk auf dem Programm. Solist im neoromantischen Viola-Konzert des britischen Komponisten William Walton ist der junge Bremer Bratscher Nils Mönkemeyer, der mit dem ECHO Klassik-Preis für sein Debüt-Album ausgezeichnet wurde und an der Dresdner Musikhochschule eine Professur für Viola innehat. Im Liszt-Jahr 2011 steht außerdem wiederum eine von dessen sinfonischen Dichtungen auf dem Programm: Les Préludes ist darunter die populärste und meistaufgeführte.
www.theater-schwerin.de



Live aus dem Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin

Richard Strauss
Serenade für Bläser op. 7

Béla Bartók
Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta

ca. 20:50 Uhr Konzertpause mit Nachrichten

William Walton
Konzert für Viola und Orchester
Franz Liszt
Les Préludes, Sinfonische Dichtung

Nils Mönkemeyer, Viola
Mecklenburgische Staatsorchester Schwerin
Leitung: Matthias Foremny