Sänger und Musiker Sebastian Krumbiegel

Der "Prinz" mit Courage

Der Sänger und Musiker Sebastian Krumbiegel bei einem Konzert am Klavier
Der Sänger und Musiker Sebastian Krumbiegel © picture alliance / dpa / Georg Wendt
Moderation: Susanne Führer  · 28.03.2017
Sebastian Krumbiegel, der Mann mit der Stachelfrisur, ist Frontmann einer der erfolgreichsten deutschsprachigen Popbands: "Die Prinzen". Um sein Leben als Musiker und politisch engagierter Staatsbürger geht es "Im Gespräch".
Mit "Küssen verboten" und "Ich wär so gerne Millionär" sangen sich "Die Prinzen" in die Herzen ihrer Fans. Beide Liedtexte hat Sebastian Krumbiegel geschrieben, dessen musikalische Karriere im Thomaner-Chor in Leipzig begann. Seine Eltern hatten ihn nach dem größten der ehemaligen Thomas-Kantoren - Johann Sebastian Bach - genannt. Klassische Musik spielte bei den Krumbiegels überhaupt eine große Rolle.
"Mein Elternhaus war immer sehr musikalisch, wir haben Hausmusik gemacht, richtig old school, ich habe Cello gespielt früher als Kind, mein Bruder Geige, meine Schwester Flöte, meine Mutter Klavier und selbst mein Vater als Wissenschaftler hat immer irgendwas mitgemacht. Also es ging sehr musikalisch zu und das ist ein Segen, wenn man so groß wird."
Seine Liebe zum Pop entdeckte Sebastian Krumbiegel als Jugendlicher.
"Ich bin großer Queen-Fan, Freddy Mercury, hatte wirklich alle Queen-Platten, teilweise von meinen Omas, die sie mir mitgebracht haben, teilweise auch von West-Reisenden mit dem Thomaner-Chor. Und die habe ich alle verkauft für 100 Ostmark pro Stück und habe mir dafür mein erstes Schlagzeug gekauft. Ich habe dann wirklich auch aus eigenem Antrieb geschafft, mir Unterricht zu besorgen und die Aufnahmeprüfung für das Studium zu schaffen."
Bald gründete er seine erste Band "Phönix". Es folgten die "Herzbuben". Nach der Wende nannten sie sich "Die Prinzen" und feierten in den 90ern ihre größten Erfolge. Bis heute sind die Musiker regelmäßig auf Tournee. Sebastian Krumbiegel ist längst auch solo unterwegs und engagiert sich politisch. Seit vielen Jahren ist er Schirmherr des Leipziger Rockfestival "Courage zeigen". Diesen Titel trägt sein Buch, das gerade erschienen ist. In kurzen Episoden erzählt er aus seinem Leben und geht der Frage nach, warum ein Leben mit Haltung gut tut. Auch sein politisches Engagement, sagte er "Im Gespräch", gehe auf sein Elternhaus zurück.
Sebastian Krumbiegel im Gespräch mit Susanne Führer auf der Leipziger Buchmesse
Sebastian Krumbiegel im Gespräch mit Susanne Führer auf der Leipziger Buchmesse© Foto: Jelena Berzkalns
"Aufmüpfig sein oder sich gegen Autoritäten wehren, das mögen natürlich die Autoritäten nicht und ich versuche das auch weiter zu geben. Ich glaube, dass das schon mal erst mal ganz gut ist, Dinge in Frage zu stellen und nicht einfach blind und obrigkeitshörig irgendwelchen Dingen hinterher zu rennen. Ich glaube, dass wenn man so erzogen wird und so auch seine Kinder selbst erzieht, dass man da schon die Chance hat, dass da gefestigte Leute rauskommen und nicht irgendwelche obrigkeitshörigen Nasen, die allem hinterherwackeln, was ihnen gesagt wird."

Sebastian Krumbiegel: Courage zeigen. Warum ein Leben mit Haltung gut tut
Gütersloher Verlagshaus, 224 Seiten, 19,99 Euro

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