Russland und die Ukraine

Deutschlandradio-Korrespondentin vorübergehend festgehalten

Gesine Dornblüth, ehemalige Deutschlandradio-Korrespondentin in Moskau
Gesine Dornblüth, ehemalige Deutschlandradio-Korrespondentin in Moskau © Deutschlandradio / Bettina Fürst-Fastré
22.06.2014
Unsere Korrespondentin Gesine Dornblüth wurde im russisch-ukrainischen Grenzgebiet vorübergehend vom russischen Geheimdienst FSB festgehalten. Ihr war vorgeworfen worden, gegen Grenzbestimmungen verstoßen zu haben.
Im russisch-ukrainischen Grenzgebiet wurde unsere Korrespondentin Gesine Dornblüth am Samstag vom russischen Geheimdienst FSB auf russischer Seite festgesetzt und vier Stunden lang festgehalten.
"Ich war mit einer russischen Kollegin unterwegs", berichtet Dornblüth. "Wir haben Leute angesprochen, die erwiesen sich dann leider als FSB-Mitarbeiter, als Mitarbeiter des Geheimdienstes. Uns wurde vorgeworfen, wir hätten die Grenzbestimmungen verletzt."
Zur Begründung habe es geheißen, in einer Fünf-Kilometer-Zone an der Grenze sei wirtschaftliche Tätigkeit genehmigungspflichtig – und Journalismus sei eine wirtschaftliche Tätigkeit.
Sie und ihre Kollegin seien verwarnt worden, sagt Dornblüth. Insgesamt habe man sie aber "korrekt behandelt". "Ich sehe das als Zeichen für die Anspannung an der Grenze und für das Bestreben von russischer Seite, Berichterstattung wenn nicht zu verhindern, dann doch aber zu kontrollieren und zu lenken", sagte sie. Ihr sei "angeboten" worden, ihre Berichterstattung künftig mit den russischen Behörden abzusprechen, so Dornblüth.