Rostocker Volkstheater

Wiedereingesetzter Intendant kritisiert Kürzungspläne

Sewan Latchinian, der Intendant des Rostocker Volkstheaters
Sewan Latchinian, der Intendant des Rostocker Volkstheaters © dpa / picture alliance / Steffen Rasche
Moderation: Andrea Gerk · 06.05.2015
Am Mittwoch beschloss die Rostocker Bürgerschaft, den Ende März fristlos entlassenen Intendanten Sewan Latchinian wiedereinzusetzen. Dieser zeigt sich zuversichtlich, dass das letzte Wort in Sachen Spartenschließung noch nicht gesprochen sei.
Ein Mann der leisen Töne ist Sewan Latchinian nicht: Weil er die Theaterpolitik Mecklenburg-Vorpommerns mit der Zerstörung von Kulturgütern durch die IS-Terroristen verglich, wurde er Ende März als Intendant des Rostocker Volkstheaters fristlos entlassen. Am Mittwoch beschloss die Rostocker Bürgerschaft die Wiedereinsetzung Latchinians.
Dieses "sehr mehrheitliche Votum der Bürgerschaft" sei auch ein Votum für die erfolgreiche Arbeit in den ersten sieben Monaten seiner Intendanz, sagte Latchinian. Der alte und neue Intendant nannte es "pikant", dass Oberbürgermeister Methling und Kulturminister Brodkorb kurz vor der Bürgerschaftssitzung eine Zielvereinbarung getroffen hatten, die unter anderem die Schließung der Tanz- und Musiktheatersparten des Volkstheaters zum Gegenstand hatte.
Abenteuerliche Neubaupläne
Latchinian zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass das letzte Wort in dieser Angelegenheit noch nicht gesprochen sei: Für Juni habe der Rostocker Bund bereits eine Beschlussvorlage in die Bürgerschaft eingebracht, wo der Zwei-plus-Zwei-Beschluss noch einmal diskutiert werden soll. Denn eine seriöse Diskussion darüber habe bisher noch nicht stattgefunden. "Und ich denke, nach einer Diskussion sieht da vieles anders aus."
Kritische Worte fand Latchinian für den ebenfalls am Mittwoch beschlossenen Neubau des Theaters. Es sei "ein bisschen abenteuerlich", dass der Kulturminister meine, ein Haus der Künste installieren zu müssen, in dem außerdem noch die Hochschule für Musik und Theater und die Freie Szene agieren sollten.
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