Rosanne Cash

17.11.2010
Ihre Karriere startete Rosanne Cash mit 17 als Backgroundsängerin in der Band ihres Vaters. Die nächsten Stationen waren ein Job als Bürokraft in London, Schauspielunterricht bei Lee Strasberg und einige Semester an verschiedenen Universitäten in den USA.
Erst 1978 nahm Rosanne Cash in München, weit weg vom Einfluss des berühmten Cash-Clans, ihr erstes Album auf. Allein daraus darf man schließen, dass die Tochter aus der ersten Ehe des Country-Stars Johnny Cash, Probleme hatte, aus dem Schatten des Vaters herauszutreten und einen eigenen Weg zu finden. Das gelang ihr dann aber 1981 ganz überzeugend mit ihrem dritten Album "Seven Year Ache" und dem gleichnamigen Song - ihrem ersten von zehn Nummer 1-Hits. Ihre meist selbstgeschriebenen Lieder zwischen Country, Bluegrass und Mainstream-Rock sind bis heute sehr persönlich und autobiografisch gehalten.

In den 90er Jahren verschwand Rosanne Cash aus den Charts, immer wieder hatte sie mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Als nach einer schwierigen Schwangerschaft zeitweilig auch noch ihre Stimme versagte, wandte sie sich dem Schreiben von Kurzgeschichten und Zeitungs-Kolumnen zu.

Ihre Krise hat sie mit Hilfe ihres zweiten Ehemanns John Leventhal mittlerweile überwunden, der sie als Gitarrist beim Konzert in der Passionskirche im vergangenen September auch einfühlsam und versiert begleitete. Rosanne Cash bot dabei einen akustischen Country- und Folkabend mit melancholischen, nachdenklichen Texten, fernab vom Mainstream-Nashville-Sound und jedweder Lagerfeuerromantik. Ein Konzert, das exklusiv von Deutschlandradio Kultur für In Concert mitgeschnitten wurde.


In Concert Extra: Rosanne Cash
"The List”-Tour (Berlin, Passionskirche, 6.9.10)
Moderation: Uwe Wohlmacher