Rollenspielklassiker und U-Bahn-Simulator

Von Raimund Fichtenberger · 07.07.2011
Bei "Zelda 3D" kommt ein altbekannter Pixel-Elf erneut auf den Bildschirm. "Angry Birds" ist ein Geschicklichkeitsspiel mit todesmutigen Comic-Vögeln. Und beim "London Underground Simulator" steuert der Spieler eine U-Bahn in der britischen Hauptstadt.
Zelda 3D - Rollenspielklassiker in der dritten Dimension

Vor 13 Jahren hüpfte der kleine Pixel-Elf Link schon einmal über den Bildschirm, um seine Welt zu retten. An dieser ehrenhaften Aufgabe hat sich nichts geändert: Der finstere Schurke Ganondorf will das Königreich mit Hilfe eines Artefaktes ins Verderben stürzen, der Spieler muss es verhindern. Komplett neu ist der 3D-Effekt in der Grafikdarstellung.

Dazu wird der Elf Link durch dunkle Höhlen, Tempelanlagen, Dörfer und riesige Wälder gesteuert. Überall gibt es von anderen Charakteren Hinweise, was als Nächstes zu tun ist. Für einige Aufgaben sind bestimmte Gegenstände nötig, die es erst zu suchen gilt. So schleppt der kleine Elf im Laufe des Spiels einen halben Hausrat mit sich herum: Mit einer Angelrute ist das Abendessen gesichert, eine Rüstung schützt vor Feinden, und mit seiner praktischen Zauberflöte kann unser Held die Zeit anhalten und sich von einem Ort zum anderen teleportieren. Die Bedienung des Instruments geht wie die Steuerung des gesamten Spiels einfach von der Hand, alles beschränkt sich auf wenige Knöpfe. Komplizierte Untermenüs und Punktesysteme gibt es nicht - ideal für Einsteiger und Gelegenheitsspieler.

Leider haben die Figuren auch in den letzten 13 Jahren das Sprechen nicht gelernt: sämtliche Unterhaltungen müssen daher in Sprechblasen vom Bildschirm abgelesen werden. Dafür wird der 3D Effekt der mobilen Konsole gut ausgenutzt, ohne zu nerven. Vor allem der Blick in die weite Landschaft ist dreidimensional beeindruckend, und macht die Neuauflage des Rollenspielklassikers auch für alte Hasen interessant.

"The Legend of Zelda: Ocarina of time 3D" für Nintendo 3DS, Hersteller: Nintendo, Preis: ca 40 Euro, USK: freigegeben ab 6 Jahren


Angry Birds - Geschicklichkeit für jedes Alter

Todesmutig stürzen sich die Comicvögel auf Hindernisse, um ihre geklauten Eier zu befreien. Diese simple Idee hat als Spiel für das Handy schon längst Kultstatus erreicht, jetzt ist es auch für PC und Spielekonsolen erhältlich.

Das Spielprinzip ist einfach: Mit einer Steinschleuder schießt man seine Vögel auf Schweine, die sich hinter diversen Bauwerken verschanzt haben. Sind alle Schweine getroffen, ist das Level geschafft.

Das Problem: Die Anzahl der Vögel ist begrenzt und die Bauwerke bestehen aus unterschiedlichen Materialien wie Glas, Holz oder Stein und sind deshalb unterschiedlich schwierig zu durchdringen.

Vor allem höhere Level sind echte Kopfnüsse: je nachdem, an welcher Stelle man ein Bauwerk beschädigt, kann eine ganze Kettenreaktion ausgelöst werden. Mit Übung und Geschick wird mit einem einzigen Vogelwurf ein ganzes Gebäude zum Einsturz gebracht.

Im Spiel gibt es nicht ganz so viele Vogelarten wie in freier Natur, aber immerhin acht. Gelbe Vögel ändern per Knopfdruck ihre Flugbahn, schwarze können sich in eine Bombe verwandeln und blaue Vögel verdreifachen sich im Flug. Simpler kann eine Spielidee kaum sein, und genau das macht Angry Birds zu großartiger Unterhaltung.

"Angry Birds" für viele Smartphone-Systeme, als Downloadspiel für Playstation und Xbox sowie für PC und Mac. Hersteller: ROVIO, Preis: je nach System zwischen 2,99 und 10 Euro, USK: keine Angabe/freigegeben ohne Altersbeschränkung


London Underground Simulator - U-Bahn-Führerschein am PC

Nichts ist spannender als das wahre Leben. Und wem es bisher verwehrt blieb, eine U-Bahn selber zu steuern, kann diese Erfahrung am PC nachholen. Simuliert wird ein Abschnitt der Londoner Tube, die Circle Line, welche um das Stadtzentrum herumführt. Für den ambitionierten Nachwuchs-U-Bahner macht das 35 Stationen auf 27 Streckenkilometern.

Den größten Teil des Spiels verbringt man im Führerstand, der realistisch nachgebildet ist. Alle Hebel und Knöpfe müssen in der richtigen Reihenfolge bedient werden, damit sich die Bahn in Bewegung setzt. Den Zeitplan im Nacken rattert man über die Gleise, an den Stationen werden Türen geöffnet, um die Fahrgäste aussteigen zu lassen, die Signale wollen befolgt werden. Jeder, der schon einmal U-Bahn gefahren ist, weiß, was bei diesem Simulationsspiel passiert.

Die U-Bahn-Stationen sind originalgetreu nachgebaut, per Mausklick ist es möglich, sich in den riesigen Hallen umzusehen. Wer Action oder komplizierte Denkaufgaben in einem Computerspiel erwartet, wird daran keine Freude haben. Es gibt keine Gegner oder Level, die man abschließen kann. Dafür fühlt sich die Steuerung der U-Bahn absolut realistisch an. Es quietscht und knarzt wie in einem echten Zug. Simulationsfans werden mit dem "London Underground Simulator" viele gemütliche Stunden erleben - denn manchmal ist das wahre Leben eben doch am spannendsten.

"London Underground Simulator" für PC, Hersteller: Aerosoft, Preis: ca 35 Euro, USK: freigegeben ohne Altersbeschränkung