Robert Raphael Geis

Von Axel Doßmann · 10.03.2007
Der deutsche Rabbiner Robert Raphael Geis (1906-1972) war ein streitbarer Intellektueller, dessen Lebensweg manches Rätsel aufgibt. Wieso wollte er - gegen den Willen seiner Frau - nach 1945 aus Palästina ins Nachkriegsdeutschland zurückkehren, obwohl Deutsche ihn und seine Kasseler Gemeinde 1939 ins KZ Buchenwald deportierten und Deutsche seine Schwester in Auschwitz ermordeten?
Weshalb quittierte er 1956 den Dienst als Landesrabbiner von Baden und wandte sich den deutschen Christen zu? Seine Frau Susanne, Sohn Gabriel, der in den 70er Jahren als Kommunist im Hamburger Hafen malochte, und Tochter Jael erinnern an den "Rabbi für die Gojim".

Regie: Iris Drögekamp
Darsteller: Klaus Barner, Norbert Beilharz, Bernt Hahn, Peter Rührig
Produktion: Südwestrundfunk 2006
Länge: 54'30

Axel Doßmann, geboren 1968, promovierter Historiker, lebt und arbeitet als Publizist und Featureautor in Berlin, u.a.: "Mit Ganesha fängt man an. - Wie Tamilen in Berlin Neujahr feiern" (SWR 2006).